Neukirchen-Vluyn. Monatelang blieb die Landschänke zur Grenze zu, jetzt will Dirk Wischnewski trotz Schwierigkeiten durchstarten und arbeitet an neuen Ideen.
Im Biergarten der Landschänke zur Grenze gibt es wieder Cola, Bier und Wein. Wer über Landstraßen die Stadt verlässt, kann sich in Rayen auch auf ein Nackensteak vom Grill, Currywurst oder Krautsalat freuen. Auf den Rest müssen die Gäste aktuell noch warten, denn durch Corona gestaltet sich die Übernahme durch den neuen Betreiber Dirk Wischnewski bedeutend schwerer als sonst.
150 Jahre war die Traditions-Gaststätte Landschänke zur Grenze in Hand der Deselaers. Der ehemalige Besitzer Ernst Deselaers führte das Haus in der vierten Generation. Seit Neujahr waren die Schotten dicht und es wurde viel gerätselt, wer wann die Schänke übernehmen wird. Seit der vergangenen Woche ist es klar: Dirk Wischnewski, Gastronom aus Duisburg, ist der neue Betreiber.
Landschänke wurde zum Lichtblick
„Ich trete hier in sehr große Fußstapfen. Ernst hat hier 39 Jahre etwas Tolles aufgebaut. Ich sehe sehr viel Potential in der Landschänke“, erklärt Wischnewski. Er sei dem ehemaligen Betreiber dankbar für die Chance, denn für dieses Jahr hatte Ernst Deselaers die anfallenden Kosten fürs Lokal schon bezahlt und Wischnewski kann sich unter den beschwerten Bedingungen erstmal herantasten.
Die Entscheidung zur Übernahme fiel erst vor gut zwei Wochen. Eigentlich leitet der Duisburger Gastronom den Catering Service „heißes eisen Events“, doch aktuell sind private, aber auch Firmenfeiern untersagt und die Aufträge fielen weg. „Es war und ist eine sehr schwere Zeit. Es wurde uns verboten, unseren Job zu tun, das was ich immer gemacht habe.“ Lichtblick war da die Landschänke zur Grenze.
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Die Tradition wahren und die Moderne einbeziehen
„Aktuell ist es wie bei einem Pop-Up-Verkauf“, erzählt Wischnewski. Durch Corona könne man nicht absehen, wie es mit dem Betrieb weitergehe. „Ich würde liebend gerne dauerhaft bleiben und habe ganz viele Ideen.“ Kulinarisch stellt er sich auch wieder eine ehrliche, bodenständige Küche vor. „Gäste haben schon gefordert, ich müsse das Fleischgericht ‘Grenztopf’ wieder einführen“, erzählt er lachend. „Gerne! Ich finde, man muss die Traditionen wahren und die Moderne einbeziehen.“
Den Start bildet jetzt erstmal der teilweise überdachte Biergarten, in dem die Corona-Auflagen leichter zu erfüllen sind. Dafür hat die Landschänke zur Grenze aktuell von Mittwoch bis Samstag von 15 bis 20 Uhr und Sonntags von 11 bis 20 Uhr geöffnet.
Corona sorgt auch für Solidarität
„An Vatertag war hier schon viel los. Die ersten Gäste haben es gut aufgenommen und sich gefreut, dass hier wieder was passiert.“ Aber ohne die benötigte Planbarkeit könne er kein unterstützendes Personal einstellen. Dirk Wischnewski: „Corona hat für viel Solidarität innerhalb der Gastro gesorgt, aber gerade bin ich meine einzige Chance, den Laden ans Laufen zu bringen.“