Moers. Der Erörterungstermin endete nach zwei Tagen ohne Ergebnis. Bezirksregierung entscheidet, ob eine 380.000-Volt-Trasse nah am Wohngebiet laufen soll.
Die Fronten zwischen Stadt und der Firma Amprion im Zusammenhang mit dem Neubau einer Höchstspannungsfreileitung durch Moerser Stadtgebiet bleiben verhärtet. Auch nach dem zweitägigen Erörterungstermin, den die Bezirksregierung als Entscheidungsbehörde im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens durchführte und der Dienstag und Mittwoch in der Enni-Eventhalle stattfand, bewegten sich Stadt und Bürger auf der einen sowie Amprion auf der anderen Seite nicht aufeinander zu.
Bekanntlich möchte Amprion die bereits bestehende Stromtrasse zwischen Eick und Rheinkamp in der Nähe von Utfort nutzen, um im Zuge seines Netzausbaus eine neue Höchstspannungsfreileitung mit 380 Kilovolt zu verlegen. Die Höhe der Masten würde sich dadurch auf bis zu 80 Meter verdoppeln und die Trasse nach wie vor in unmittelbarer Nähe zu Wohnbebauung, Schule, Sportplatz und Kindergarten liegen sowie außerdem die dortige Kleingartenanlage überspannen.
Amprion setze sich nicht ernsthaft mit Alternativen auseinander, sagen Stadt, Politik und Bürger in Moers
Stadt, Politik und Bürger sind dagegen und schlagen als Alternative einen Trassenverlauf entlang der Autobahnen 42 und 57 vor, der um Repelen herumführt. Amprion werfen sie aber vor, sich nicht ernsthaft mit diesem Vorschlag und generell mit den Einwänden der Bevölkerung auseinanderzusetzen. „Auf eine gerechte Abwägung der Varianten haben die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Moers jedoch einen Anspruch“, sagt die Stadt.
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Man sehe die Notwendigkeit des Netzausbaus im Rahmen der Energiewende. Dies solle jedoch insbesondere bei solchen Vorhaben sachgerecht und nicht zulasten der Bürger umgesetzt werden. „Wir sind weiter zu konstruktiven Gesprächen bereit, werden uns aber auch im Falle einer Weigerung auf ein angemessenes Verfahren wehren“, sagt Martin Dabrock, Leiter des Fachbereichs Stadtplanung und Umwelt, klar. Die Bezirksregierung Düsseldorf trifft die endgültige Entscheidung. Wie sie damit umgeht, ist noch unklar.