Am Niederrhein. Die Freibäder im Land können am 20. Mai öffnen. Unter welchen Bedingungen: Das klären gerade die Anbieter. Ein Kombibad ist besonders schwierig.
Die Meldung des Landes zur Öffnung der Freibäder ab 20. Mai hat die meisten Zuständigen vor Ort überrascht. Auch zwischen Moers und Xanten stand das Leben wochenlang quasi still. Nun müssen die Teams alle Corona-Regeln innerhalb weniger Tage umzusetzen.
„Wir arbeiten mit Hochdruck daran“, schildert Katja Nießen von Enni Stadt und Service, zuständig für das Bad Solimare und das Naturfreibad Bettenkamp in Moers. Wann es aber losgehen könne, stehe noch nicht fest. Aus Kostengründen seien die Becken im Solimare bisher leer gewesen. Nun liefen alle Vorbereitungen mit Hochdruck. Vor allem die Hygieneregeln seien nicht leicht umzusetzen. Ob man Ordner für die Wiesen einsetze, werde derzeit überlegt.
Auf eine Attraktion in Moers werden Besucher wohl verzichten müssen
„Das alles beginnt beim Plexiglas für den Einlass und endet bei einer möglichen Begrenzung für die Besucherzahlen“, weiß Nießen. Die Rutsche werde man aber wegen der Hygienevorschriften wohl nicht freigeben können. Für das Hallenbad sei angepeilt, am 30. Mai zumindest wieder Schulen, Vereine und Frühschwimmer einzulassen. Das Naturfreibad Bettenkamp dürfe am 30. Mai eröffnen, auch dazu werde ein Konzept erarbeitet.
In Kamp-Lintfort weiß der zuständige Dezernent Dr. Christoph Müllmann: „Die Pressemeldung des Landes besagt, dass Freibäder am 20. und Hallenbäder am 30. Mai ihre Pforten öffnen dürfen. Unser Panoramabad ist aber ein Kombibad.“ Trotzdem bereite man jetzt alles für den Betrieb vor. Denn ohnehin habe man in den Vorjahren immer erst bei passendem Wetter Anfang Juni den Freibadbereich eröffnet.
In Neukirchen-Vluyn peilen die Betreiber ein bestimmtes Datum an
Genaues werde noch bekannt gegeben. Auch das Hygienekonzept sei in Arbeit. Auf jeden Fall müssten die Freibadbesucher mit Einschränkungen beim Zutritt fürs Becken und auch mit Sperrungen einiger Bereiche rechnen.
Für das Freizeitbad in Neukirchen-Vluyn sollen Vorbereitungen für eine mögliche Öffnung am 30. Mai getroffen werden.
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In Rheinberg hatte man sich grünes Licht für den 20. Mai erhofft, wie Bürgermeister Frank Tatzel schildert. Laut Deutscher Gesellschaft für das Badewesen errechne sich eine Besucherzahl-Beschränkung, nach der man im Underberg-Freibad rund 1300 Besucher zeitgleich einlassen könne. Zudem müsse man beispielsweise einen Besucherzähler anschaffen, Bezahlvorgänge sollten möglichst kontaktlos erfolgen. Dafür habe die Sparkasse am Niederrhein ein Terminal zur Verfügung gestellt. Auch Handdesinfektionsspender für Gäste und Mitarbeiter gebe es.
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Verstärkt laufen auch in Xanten die Vorbereitungen, um das Naturfreibad Südsee am 30. Mai eröffnen zu können. An guten Tagen verbringen dort bis zu 10.000 Badegäste ihre Freizeit. Das wird vorerst nicht gehen: „Wir werden wohl nur einen Bruchteil dessen einlassen können. Trotzdem hat das Info-Center schon jede Menge Anfragen von Bürgern“, berichtet der Leiter des Freizeitzentrums, Wilfried Meyer. Die Kioske seien gerade wieder geöffnet, jetzt seien die Wasserski-Anlage und die Gastronomie an der Reihe. „Wir werden wohl auch online Tickets verkaufen, das hat sich andernorts bewährt. In einer Woche sind wir da schon weiter.“