Moers. Am Krankenhaus St. Josef in Moers werden unter großen Schutzvorkehrungen wieder elektive Operationen durchgeführt. Dazu gibt es ein Konzept.

Am Krankenhaus St. Josef sollen jetzt sukzessive die aufgeschobenen Operationen wieder aufgenommen werden. Dabei geht es um die sogenannten elektiven Operationen: Knie, Hüfte, Galle usw. Dies solle unter großen Sicherheitsvorkehrungen passieren, sagte der Geschäftsführer Ralf H. Nennhaus am Donnerstag.

Um das zu gewährleisten, hat das Krankenhaus ein umfassendes Konzept erarbeitet, das seit Anfang der Woche umgesetzt wird. Dieses könne grundlegende Änderungen bedeuten, kündigte der stellvertretende ärztliche Direktor, Dr. Michael Reimann, an.

Das Procedere verläuft – kurz gesagt – wie folgt: Die Indikation vom Facharzt zur OP wird überprüft, daraufhin werden Listen erstellt. „Bei jedem Patienten wird ein Abstrich durchgeführt“, sagt Dr. Reimann. Diese Abstriche werden im elektiven Aufnahmezentrum vorgenommen. Die Patienten gehen direkt dorthin und nicht durch das ganze Krankenhaus. Erst, wenn ein negatives Testergebnis vorliegt, kommt es zur stationären Aufnahme.

Im Krankenhaus gibt es eine strikte Trennung

Eine Station sei komplett für „elektive Patienten“ reserviert, führt Reimann weiter aus. Auf anderen Stationen werden einzelne Bereiche getrennt. Es wird streng darauf geachtet, dass sich die Wege nicht kreuzen. Das gilt für die Räume wie für das Personal. „Wir haben eine Teamtrennung vorgenommen“, betont Pflegedirektor Thomas Weyers. Wer mit Covid-19-Patienten zu tun hat, bekommt keinen Kontakt zu den anderen Patienten. Notfälle kommen weiter über die zentrale Notaufnahme. Auch hier gilt das Prinzip der klaren Trennung.

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Tumorbehandlungen und dringende OPs haben weiter stattgefunden, unterstreicht Dr. Michael Jonas, Chefarzt von Orthopädie und Traumatologie. In kleinen Schritten sollen jetzt die OP-Kapazitäten erweitert werden. Um allein die verschobenen Operationen aufzuarbeiten, könne es bis zum Herbst dauern, sagt er.

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Unisono betonen die Herren, wie wichtig es ist, mit Beschwerden ins Krankenhaus zu kommen; bei Schlaganfällen oder kleinen Herzinfarkten könne das sonst weitere Folgen haben. Dr. Jonas: „Wir wollen uns vorsichtig in eine neue Realität hereintasten.“