Neukirchen-Vluyn. Die Stadtverwaltung Neukirchen-Vluyn bittet darum, ausgemistete Altkleider zunächst noch zuhause zu lagern. Das hat einen triftigen Grund.
In Zeiten des Corona-Schutzes sind die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung eingeschränkt. Dies scheint zu einem ausführlichen Frühjahrsputz in vielen Haushalten geführt zu haben. Viele der Altkleider-Container quellen über, teilt die Stadt mit. Gleichzeitig sind die Absatzmärkte für Gebrauchtkleider aufgrund der Einschränkungen eingebrochen.
Die Stadtverwaltung bittet daher, die Container vorübergehend zurückhaltend zu nutzen. „Zwar ist im Frühjahr immer ein hohes Aufkommen an Alt-Textilien zu erwarten, aber diese Aufräumaktionen haben an vielen Standorten die Kapazitäten der Container gesprengt“, berichtet die Umweltschutzberaterin Marion May-Hacker. „Eine zeitnahe Entsorgung ist nicht immer gelungen. Zusätzlich erschwerend kam hinzu, dass Bürgerinnen und Bürger Kleidersäcke neben die Container gestellt haben.“
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May-Hacker weist zudem auf die richtige Nutzung hin: In die Altkleider-Container gehören ausschließlich gut erhaltene Bekleidung, Bettwäsche und Heimtextilien wie Handtücher und Tischdecken sowie gebündelte Schuhpaare, alles in Säcken gut verpackt. Leider wurden jüngst auch andere Gegenstände und sogar Essensreste in den Containern gefunden. Diese machen den Wertstoff Altkleider unbrauchbar, verursachen zusätzlichen Arbeitsaufwand sowie unnötige Kosten, die sich in der Abfallentsorgungsgebühr niederschlagen.
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Aktuell können die Textilverwerter die eingesammelten Textilien in nur sehr begrenztem Rahmen vermarkten. Wegen der Pandemie können die Hauptabsatzmärkte Osteuropa und Afrika nicht beliefert werden, Second-Hand-Läden durften zeitweise nicht öffnen. Dadurch hat sich einiges an Material angestaut, die Lager der Sortierbetriebe sind voll. Marion May-Hacker wirbt dafür, die Altkleider zunächst zu Hause zu behalten.