Am Niederrhein. Viele Läufe am Niederrhein finden in dieser Saison wegen Corona nicht statt. Die NRZ-Heimatläufer halten sich trotzdem fit – jeder auf seine Art.
Auch wenn die ersten Läufe wie etwa der Moerser Schlossparklauf am 25. April nicht stattfinden können: Die Lust aufs Laufen verlieren die Heimatläufer so schnell nicht. Sie passen nur ihr Training an. Daniel Buschatz aus Neukirchen-Vluyn hat drei Kinder, die aktuell zuhause bleiben. Warum also nicht die Kinder ins Training integrieren?
„Mit der linken Hand schiebe ich den Kinderwagen meiner vier Monate alten Tochter Emelie und mit der rechten Hand den Rehabuggy meines neunjährigen Sohnes Niklas. Das geht dann auch ordentlich in die Arme und ist ein gutes Ganzkörpertraining“, erzählt er lachend. „Die Kleine schläft meistens und Niklas hört dabei Musik oder ein Hörspiel. Meine Frau hat dann frei.“ So zieht die kleine Gruppe drei- bis viermal pro Woche durch die Felder. Daniel Buschatz’ große Tochter ist auch Heimatläuferin.
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Die Zwölfjährige läuft allerdings nur einmal die Woche bei ihrem Vater mit. Mit seinem Sohn ist er sogar schon bei Heimatläufen angetreten: „Beim ersten Mal sind wir wegen des Buggys aus der Wertung gefallen. Ich hatte vorher vergessen, das abzuklären. Am Ende hat’s mit der Platzierung aber doch geklappt.“ Bis zum nächsten Rennen hält sich die Familie auf jeden Fall fit. „Vielleicht wird es ja bis zum Herbst noch was“, meint er hoffnungsvoll.
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Detlev Schmidt aus Moers versucht, zwei- bis dreimal die Woche am Rhein laufen zu gehen. Für schlechte Tage hat er sonst auch noch einen Crosstrainer und ein Fahrrad zuhause. Bei ihm ist aber vor allem der Sonntag ein sportlicher Tag. „Ich schaue dann, dass ich um sieben oder acht Uhr loslaufe. Das werden dann immer zwischen 15 und 20 Kilometer und mittags gibt es dann mit meiner Frau noch eine Fahrradtour.“
Den Läufern fehlt die Wettkampfgruppe
Erst 2014 hat Schmidt richtig mit dem Laufen angefangen. Mittlerweile läuft er bei Marathons mit und ist Mitglied der Heimatläufer geworden. „Ich hab ja schon viel gesehen, auch den Marathon in München, aber es gibt nichts Schöneres zum Laufen als den Niederrhein.“ Zurzeit fehlt ihm seine Wettkampfgruppe. „Die Wettkämpfe sind einfach schön. Ich hoffe, dass es bald mal wieder welche gibt.“
Joachim Eidens aus Kamp-Lintfort war schon beim ersten Heimatlauf dabei und bleibt auch während Corona immer in Bewegung. 60 Kilometer auf dem Rad, Joggen und Wandern. Doch was ihm fehlt, ist der Kontakt zu anderen Läufern. Zwar trainiert er vor den Heimatläufen sonst auch alleine, aber bei den Wettkämpfen hält seine Gruppe zusammen. „Das Gefühl, ein gemeinsames Ziel zu haben, das ist einfach toll und motivierend. Da hatte die NRZ wirklich eine gute Idee“, sagt er.
Die Hauptsache ist Bewegung
Er findet schade, dass er nicht weiß, wann der nächste Heimatlauf stattfinden wird. Trotzdem versucht er jetzt, seine Fitness dauerhaft hoch zu halten. „Das Laufen stärkt ja auch die Gesundheit. Auf die Leistung kommt es erstmal gar nicht an. Gerade jetzt würde ich jedem empfehlen, an die frische Luft zu gehen und Sport zu machen!“
Normalerweise läuft eine Gruppe des Moerser Turnvereins immer gemeinsam ihre Runden. Aktuell sind Wolfgang Schmidt und sein Team jedoch alleine unterwegs. „Ich laufe seit 15 Jahren, bin aber dieses Jahr zum ersten Mal bei den Heimatläufern dabei.“ Durch eine Verletzung am Fuß kann er zwar im Moment nicht joggen, aber das hält ihn nicht davon ab, aufs Fahrrad zu steigen. „Eigentlich hätte Joggen gerade Priorität, aber Hauptsache: Bewegung.“
Für Wolfgang Schmidt fällt neben den ersten Heimatläufen nun auch der Halbmarathon in Venlo ins Wasser. Er kann der Situation aber trotzdem etwas Positives abgewinnen: „Ich bin ganz froh, dass die Verletzung jetzt passiert ist. Sonst würde ich noch die Läufe verpassen, wenn es endlich wieder los geht.“