Neukirchen-Vluyn. Gymnasium und Gesamtschule in Neukirchen-Vluyn sehen sich für Neustart gut aufgestellt. Wie viele Abiturienten wirklich kommen, ist ungewiss.

Das Julius-Stursberg-Gymnasium (JSG) sieht sich gut aufgestellt für den Neustart des Schulbetriebs, „wir werden Schule aber ganz anders erleben, als wir sie kennen“. So fasst JSG-Leiterin Susanne Marten-Cleef ihre Sicht der Dinge zusammen. Zur „Schule ganz anders“ gehört schon, dass Marten-Cleef und ihr Kollegium einen Tag vorher nicht genau wissen, wie viele Schüler eigentlich kommen werden. Denn die Wiederaufnahme des Lernens im Schulgebäude ist landesweit ausdrücklich eine „Einladung“, und zwar ausschließlich an die 86 Schülerinnen und Schüler, die am 12. Mai in die Abiturprüfungen gehen.

„Wir wissen noch nicht, wie viele davon Gebrauch machen“, sagt Susanne Marten-Cleef. Möglicherweise hielten sich einige für stark genug, zu Hause alleine zu lernen, andere hätten vielleicht mit dem Coronavirus infizierte Angehörige. Für diejenigen, die kommen, hat das JSG ein ausgeklügeltes System vorbereitet, das „Lernen mit Distanz“ erlaubt. Die Kurse sind - je nach Größe des jeweiligen Klassenraumes - auf fünf bis zehn Schüler verkleinert, unterrichtet werden die Gruppen zeitversetzt zwischen 8 und 13.30 Uhr immer für eineinhalb Stunden. Donnerstag und Freitag sind die Leistungskurse an der Reihe, Montag bis Mittwoch die Grundkurse.

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Apropos Hygiene: Wie Marten-Cleef erklärt, sind Waschbecken in den Klassenzimmern vorhanden, Seife und Handtücher ausreichend. Die Lehrer nehmen die Schüler in Kleingruppen am Eingang in Empfang, bringen sie zunächst zum Händewaschen zu den Waschräumen und dann in die Klasse. Letzte „Amtshandlung“ nach dem Unterricht ist das Abwaschen der Pultplatten mit Seifenlauge, mittags kommen die Reinigungskräfte der Stadt. Allen Beteiligten stellt das JSG zudem Atemschutzmasken zur Verfügung. Eine weitere Herausforderung werden die Abiturprüfungen: „Unsere Schüler schreiben an sieben Tagen Klausuren“, so Marten-Cleef. „Wie und wo wir sie dabei platzieren, ist noch nicht geklärt. Sicher ist, dass wir viele Räume und viele Aufsichten benötigen.“ https://www.nrz.de/staedte/moers-und-umland/corona-macht-auch-in-neukirchen-vluyn-die-kueche-zur-schule-id228759247.html

Ein Problem: Etwa zwei Dutzend der insgesamt 75 Lehrerinnen und Lehrer kann alters- oder krankheitsbedingt nicht in die Schule kommen. Dieses Thema beschäftigt auch Beatrix Langenbeck-Schwich, die Leiterin der Gesamtschule. Zwölf ihrer 60 Kollegen müssen zu Hause bleiben. Allerdings bleibt Langenbeck-Schwich noch ein wenig mehr Zeit fürs Organisieren, denn da die ‘Schule noch keinen Abschlussjahrgang hat, kommen die ersten Schüler am 4. Mai. 150 werden es sein. Die Räume seien vorbereitet, versichert Beatrix Langenbeck-Schwich, auch die Mittel für die Hygieneregeln. https://www.nrz.de/staedte/moers-und-umland/corona-schulen-in-moers-und-neukirchen-vluyn-vor-dem-start-id228915967.html

Maximal 15 Schüler werden in einer Leistungskursgruppe unterrichtet, dabei gilt die Regel: ein Kind, ein Tisch, zwei Stühle. Auf dem zweiten werden Tasche und Jacke deponiert. Darüber hinaus hat der Förderverein 1000 „Alltagsmasken“ beschafft, die Mitgliedern kostenlos und den anderen zum Stückpreis von 1 Euro zur Verfügung gestellt werden. Die Schüler sollen sie auf jeden Fall tragen, bis sie am Platz sitzen. Beatrix Langenbeck-Schwich: „Ob sie sie während des gesamten Unterrichts aufbehalten, oder ob es vertretbar ist, sie abzulegen, müssen dann die Kollegen entscheiden.“