Neukirchen-Vluyn. In Neukirchen-Vluyn bereiten sich die Geschäftsleute darauf vor, nach der Pause ab Montag wieder zu öffnen. Dazu sind Vorbereitungen notwendig.

Natalie Sauermann hat die vergangenen Wochen gut genutzt. „Wir bauen gerade um“, sagt sie. Ab Montag sieht ihr Tagesablauf wieder anders aus. „Wenn alles klappt, mache ich auf“, kündigt die Inhaberin von 110 Quadrat an.

Bis dahin hat ihr Mann den Plexiglas-Schutz an der Kasse fertig, in der Mitte des kleinen Ladens werden Tische als Raumteiler aufgestellt. Angesichts der Vorgaben lässt sie maximal zwei Kunden in ihr neu gestaltetes Deko-Geschäft.

Die Freude über die Möglichkeit zu öffnen, ist auch im Lieblingsladen groß. Ulrike Mainka und Nicole Malburg haben die Plexiglasscheibe für die Kasse bestellt, im Eingangsbereich wollen sie mit Flatterband arbeiten. Das Geschäft ist nun frisch gestrichen. Mehr als drei Kunden dürfen nicht zeitgleich rein. Aber das sind drei mehr als in der jüngeren Vergangenheit.

Die Abstände müssen gewahrt sein

Die Geschäftsfrauen gehören zu jenen Gewerbetreibenden, die sich am Donnerstag bei der Stadt nach den aktuellen Vorgaben erkundigt haben. „Wir sind in Wartestellung“, sagt Stadtsprecherin Sabrina Daubenspeck. Unter Benennung des Paragrafen fünf der Corona-Schutzverordnung könne man derzeit nur darauf hinweisen, dass der Abstand von 1,5 Metern zwischen den Personen gewahrt sein müsse und nur ein Kunde pro zehn Quadratmetern Verkaufsfläche möglich sei, hieß es.

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Frank Neumann von Giesen-Handick kündigt an, dass er 20 Körbe für die gleiche Anzahl an Kunden bereitstellen werde. Im Eingangsbereich werden Hinweisschilder platziert, über den Buchhandel habe er den Spuckschutz für die Kasse bestellt. Dort soll es eine Einbahnregelung geben, im übrigen Geschäft wird die Warenpräsentation als Abstandhalter eingesetzt.

Es gibt große Umsatzeinbußen

In der Neukirchener Buchhandlung setzt man auf ein komplettes Einbahnsystem. Über den Eingang an der Andreas-Bräm-Straße geht es rein, nach hinten zum Edeka-Parkplatz wieder raus, heißt es. Bis zum Wochenende soll der Plexiglasschutz an der Kasse montiert sein, kündigt Andrea Leuker, Sprecherin des Neukirchener Erziehungsverein, an. Telefonische Bestellungen seien weiterhin möglich, sagt sie.

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Über mangelnde Arbeit konnte sich Hans Dieter Tendick nicht beklagen. In seiner Fahrradwerkstatt ist er noch für die nächsten zwei Wochen ausgebucht. Ab Montag kann er auch sein Fahrradgeschäft wieder öffnen. Für jeweils einen Kunden zur Zeit. „Wir machen 50 Prozent des Umsatzes in den Monaten März, April und Mai“, sagt er. Der Großteil dieses Umsatzes ist weg. Fraglich, ob im Mai noch Scharen an Bewegungswilligen neue Fahrräder kaufen, die das angesichts der Geschäftsschließungen bisher nicht getan haben.

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„Ich glaube, dass es ein sehr reduziertes Kaufverhalten geben wird“, befürchtet Rainer Wanders vom Harders-Fashion-Outlet. Die Menschen seien verunsichert, etliche bangen um ihre Jobs. Auch Wanders darf sein Geschäft wieder öffnen. Mit rund 700 qm Verkaufsfläche liegt es unterhalb der Grenze.

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„Ich habe heute Masken bei zwei Herstellern bestellt“, sagt er. Für das Personal. Von den elf Umkleidekabinen, die an drei Punkten verteilt sind, will er nicht alle nutzen.

Wanders setzt auf großzügige Abstände und spricht von nur zehn Kunden gleichzeitig. Die ersten Tage der Woche will er nutzen, um sich die Abläufe in anderen Einzelhandelsgeschäften anzuschauen.