Neukirchen-Vluyn. Eine Altenpflegerin hat den Aufruf gestartet. Das kam bei der Neukirchen-Vluyner Grundschule gut an, Kinder haben rührende Briefe geschrieben.

Die Kinder der Gerhard-Tersteegen-Schule lernen in diesen Tagen etwas ganz Besonderes: Solidarität in Krisenzeiten. „Lernen ist zur Zeit mehr als nur fachliches Lernen“, sagt Simone Tersteegen. Sie ist Lehrerin an der Schule und hat auf Facebook einen Aufruf von Melissa John-Reschetzke gesehen, mit dem die Altenpflegerin aus dem Carpe Diem die Kinder der Stadt einlädt, für die Bewohnerinnen und Bewohner etwas zu malen oder zu basteln.

„Wie die meisten von Euch wissen dürften, ist die Einrichtung für Besucher geschlossen. Unsere Bewohner dürfen also auch zu Ostern keinen Besuch von Freunden oder der Familie bekommen. Das wird hart für die Menschen dort“, schreibt John-Reschetzke auf ihrer Seite.

Die Neukirchen-Vluyner Kinder malen Bilder

Die Idee, den älteren Herrschaften eine Freude zu bereiten, kam bei der Schule so gut an, dass die Leiterin Angelika Hesse auf der Homepage einen Brief veröffentlicht hat, zudem sind die Eltern der Kinder über die Aktion informiert worden.

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„Soziales Lernen ist ebenfalls Teil des Lehrplanes und die jetzige Situation bietet eine große Chance, genau das sehr nachhaltig zu vermitteln“, sagt die Lehrerin Simone Tersteegen. „Es haben sich viele Kinder hingesetzt und ganz tolle Sachen gemacht“, freut sie sich.

Es gibt in der Corona-Krise viele Grüße zu Ostern

Die Grundschüler haben den Bewohnerinnen und Bewohnern des Carpe Diem auch Briefe geschrieben. „Liebe Omis und Opis“, so beginnt zum Beispiel ein kurzer, liebevoller Brief, in dem der junge Autor seinen Adressaten zum Schluss schreibt: „Ich wünsche Euch, dass Ihr alle gesund bleibt und nicht so traurig seid.“ Dazu hat der Knirps ein schönes Bild gemalt.

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Damit die Sachen die Bewohnerinnen und Bewohner auch erreichen, haben Melissa John-Reschetzke und ihre Kolleginnen eine Box am Eingang des Senioren-Parks aufgestellt. Der Frühdienst stelle sie raus, der Spätdienst hole sie am Abend wieder rein, sagt die Altenpflegerin. Eine kleine Gruppe in der Schul-Notbetreuung hat außerdem noch ein großes Bettlaken mit einem Regenbogen bemalt. Das Laken hängt jetzt an der Außenseite des Carpe Diem.

„Die Bewohner sind echt überwältigt“, bekräftigt Melissa John-Reschetzke. Es sei so viel Post gekommen. Gerade hat auch noch eine unbekannte Gönnerin 235 Engel für Bewohner und Mitarbeiter gebastelt. Und dazu die zahlreichen Grüße der Grundschüler. „Es ist so rührend und es erfüllt einen Lehrer mit Stolz“, sagt Simone Tersteegen über die Schüler. Und die Initiatorin des Aufrufs bekräftigt: „Es sind so viele schöne Sachen dabei.“