Moers. In der Coronakrise sieht Guido Lohmann von der Volksbank Niederrhein große Gefahren für den Mittelstand. Er begrüßt neue Regelungen für Kredite.

Guido Lohmann, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Niederrhein, begrüßt in der Coronakrise die Entscheidung der Bundesregierung zu Schnellkrediten der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). „Für den Mittelstand ist schnelle Hilfe dringend nötig, sonst erleben wir im Mai oder spätestens Juni ein Wegbrechen wichtiger Teile unserer Dienstleistungsstruktur in Deutschland“, teilt Lohmann mit.

Die Bundesregierung hatte am Montag die Kredithilfen für kleine und mittlere Betriebe ausgebaut. Wie die Volksbank Niederrhein weiter mitteilt, wird die Laufzeit von Krediten bei dann voller Risikoübernahme der KfW von fünf auf zehn Jahre erweitert. Unternehmen von 11 bis 50 Mitarbeitern könnten hier maximal 500.000 € und Unternehmen über 50 bis zu 250 Mitarbeitern sogar bis zu 800.000 € Kredit erhalten. Zudem würden die strengen Bonitätskriterien der KfW deutlich gelockert. Lohmann sieht in dem neuen staatlichen Unterstützungsprogramm einen wesentlichen Meilenstein zur Stützung des Mittelstandes.

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Bisher, so die Volksbank, habe das Hauptproblem darin gelegen, dass die KfW den Betrieben für ihre Kredite eine maximale Rückzahlungsdauer von höchsten fünf Jahren vorschreibe. „Mal Hand aufs Herz: Welcher Betrieb kann das denn schaffen? Das sind nur die wenigsten, nämlich in der Regel diejenigen, die von der Krise eh kaum belastet sind und die auch kein zusätzliches Geld brauchen“ ärgert sich Lohmann über das Procedere.

Das Geld sei überwiegend nicht im kleineren Mittelstand angekommen, da wo es dringend benötigt werde. Bevor die neue Regelung in Kraft getreten sei, habe die Anzahl der Unterstützungsdarlehen über die staatliche KfW bei etwa zwanzig gelegen.

Eine Chance, die unvermeidliche Rezession zu bewältigen

Lohmann rechnet laut Mitteilung damit, dass erste Anträge bereits unmittelbar nach Ostern gestellt werden können und bittet um Kontaktaufnahme mit den Firmen- und Gewerbekundenberatern der Volksbank Niederrhein. Wenn es in Deutschland gelinge, im Einklang mit den unverändert erforderlichen Verhaltensmaßnahmen zum Schutz vor dem Corona-Virus die Wirtschaft nach Ostern dennoch zumindest schrittweise wieder hochzufahren, dann sieht Lohmann gute Chancen, die „unvermeidlich gewordene deutliche Rezession“ insgesamt bewältigen zu können.

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In der Coronakrise habe die Volksbank Niederrhein aus dem bankeigenen Soforthilfe-Fonds zur Liquiditätsstärkung ihrer Kunden innerhalb weniger Arbeitstage schon mehr als zehn Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Durch über 300 Kreditstundungen habe man zudem für viele gewerblichen Kunden nochmals weitere Entlastung schaffen können. Dazu kämen verstärkend über zwölf Millionen Euro an staatlichen Zuschüssen für kleinere Unternehmen, die nach Aussagen von Lohmann bereits auf den Volksbank-Konten eingegangen sind. www.volksbank-niederrhein.de