Moers. Elke und Waldemar Klick aus Moers wollten in Spanien bleiben – dann kamen Verbote. Jetzt sind sie zurück, doch das Fernweh ist schon wieder da.
Eigentlich wollten Elke und Waldemar Klick aus Moers trotz der Coronakrise noch eine Weile in Spanien bleiben. Doch daraus wird nichts. Weil die Einschränkungen in ihrem Winterquartier am Mittelmeer immer heftiger wurden, haben sie die Flucht in die Heimat am Niederrhein angetreten. Vier Tage hat die Reise gedauert, es war eine Reise durch ein vom Virus gezeichnetes Europa.
Vor einer Woche waren beide noch voller Zuversicht. Wie die NRZ am 24. März berichtete, kam das agile Seniorenpaar bestens auf dem Campingplatz in Oliva südlich von Valencia zurecht. Die Ausgangssperre in Spanien machte sich bereits bemerkbar, doch noch konnten Elke und Waldemar Klick sich ziemlich frei bewegen, noch war das von beiden so geschätzte Urlaubsidyll scheinbar in Ordnung.
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Das änderte sich jedoch schnell, wie Elke Klick berichtet: „Eigentlich war die Situation entspannt, doch Campingplatz-Besitzer Vicente war schon pessimistisch.“ Als die Polizei, die spanische Guardia Civil, Waldemar Klick dann unmissverständlich aufforderte, nicht mehr mit Rauhaardackel Tünnes an den Strand zu gehen, und das Paar aus Moers angewiesen wurde, sich nur noch auf der nicht üppig bemessenen Parzelle auf dem Campingplatz aufzuhalten, war der Entschluss zur Flucht in die Heimat schnell gefasst.
„Zusammen mit anderen deutschen Campern haben wir uns auf den Heimweg gemacht, Vicente hat beim Abschied geweint“, blickt Elke wehmütig auf die Szene am vergangenen Dienstag zurück. Die Gruppe, zu der eine Familie aus Braunlage am Harz und ein Mann aus der Nähe von Hameln gehörten, blieb lange gemeinsam unterwegs.
Elke und Waldemar Klick haben der Rückfahrt skeptisch entgegengeblickt, schließlich waren ja überall die Campingplätze geschlossen. Dazu verbreitete sich das Coronavirus mit großer Geschwindigkeit in Spanien und Frankreich. Am ersten Abend war die Raststätte bei Perpignan ziemlich voll. „Wir sind gut über die spanisch-französische Grenze gekommen, aber auf dem Parkplatz an der Raststätte standen viele Laster und etwa 40 Wohnmobile und Wohnwagen“, berichtet Elke Klick.
Auch auf den weiteren Stationen in Montelimar und Bad Krotzingen reihte sich Wohnwagen an Wohnwagen, oft kontrollierte die Polizei. Im Gegensatz zu den vollen Rastplätzen seien die Autobahnen in Spanien und Frankreich aber „wie leergefegt“ gewesen, sagt Waldemar Klick – eine Folge der Ausgangssperren. In Deutschland ändert sich das Bild: „Hier waren die Straßen fast so voll wie sonst auch.“
Nach 2012 Kilometern hatte die Odyssee durch Europa am Freitagnachmittag ein Ende. „Um 16.30 Uhr waren wir wieder zuhause, die Familie hat uns mit viel Freude und Abstand empfangen“, erinnert sich Elke Klick. Ihre Schwester Silke, Tochter Maike, Schwiegersohn Frank und Enkel Lasse kümmern sich seitdem um die Klicks. Elke geht in den Garten, Waldemar führt Tünnes aus, den Rest besorgt die Familie.
Bei all’ den schlimmen Nachrichten wandern die Gedanken von Elke und Waldemar Klick aber immer wieder ans Mittelmeer – zu Vicente, nach Oliva und zum herrlichen, spanischen Frühling. Corona hin, Krise her: „Im Herbst fahren wir wieder hin“, befindet Elke Klick.
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