Kamp-Lintfort. Am Telefon bringen Stadt und Politik den Bau von zwei Solaranlagen auf den Dächern des Panoramabades auf den Weg. Noch in diesem Jahr.
Die Stadt möchte auf dem Dach des Panoramabades Pappelsee zwei Photovoltaikeinheiten installieren. Dazu wird vorgeschlagen, zwei voneinander unabhängige Anlagen in verschiedenen Bereichen des Bades zu errichten und am Ort jeweils in die Elektrik des Bades einzuspeisen.
Die Umsetzung könnte in zwei Schritten erfolgen, und das ziemlich schnell: „Da das Vereinsheim keiner saisonalen Nutzung ausgesetzt ist, könnte nach Ausschreibung und entsprechendem Zuschlag die Montage dort unmittelbar erfolgen“, heißt es in der Vorlage, die nun per Dringlichkeitsbeschluss auf den Weg gebracht wurde. Darauf haben sich Bürgermeister Christoph Landscheidt und die Vorsitzenden der Ratsfraktionen am Dienstagnachmittag in einer Telefonkonferenz als Ersatz für die ausgefallenen Sitzungen des Hauptausschusses und des Rates geeinigt.
Als Flächen eignen sich das Dach des Vereinsheims und das Flachdach des Technikgebäudes. Der Gedanke, die rückwärtige Fassade mit Modulen zu bestücken, wurde aus ästhetischen Gründen wegen der großen Glasfenster verworfen.
Die Kosten für die Photovoltaik-Anlage in Kamp-Lintfort belaufen sich auf rund 111.000 Euro
Das Vereinsheimdach hat eine Länge von rund 38 Metern und ist rund acht Meter breit. Dazu ist es Richtung Süden ausgerichtet. Die Module können auf diesem Dach, abgesehen von Revisionsgängen, komplett verlegt werden. Im Geräteraum des Vereinsheimes können die Wechselrichter untergebracht und angeschlossen werden. Laut Vorlage können auf dem Dach 120 Module mit einer Gesamtleistung von rund 39 kW montiert werden.
Die nutzbare Fläche des Dachs des Technikgebäudes ist 18 Meter lang und zwölf Meter breit. Je nach Verlegung der Module können dort zwischen 13 kW (Aufgeständert = geneigt auf ca. 30°) und 30 kW (komplett flach) generiert werden.
Damit würde sich die Gesamtleistung in dem Rahmen bewegen, den die Vorlage als wirtschaftlich angibt. Demnach sollte die Leistung der Photovoltaikanlage nicht höher sein als 65 kW, da sich nach der Anlagengröße auch der Anteil der Einspeisung in das Netz bemisst.
Je größer die Anlage desto höher die Einspeisung, die laut Vorlage allerdings ab einer bestimmten Größe nicht wirtschaftlich ist, „weil die Einspeisevergütung um rund 50 Prozent niedriger liegt als die Bezugskosten aus dem Netz“.
Die Kosten belaufen sich demnach auf rund 111.000 Euro. Der Rat muss dem Beschluss in seiner nächsten Sitzung nach der durch das Corona-Virus erlassenen Kontaktsperre noch nachträglich zustimmen. Genauso wie den anderen Maßnahmen und Projekten, die per Dringlichkeitsbeschluss auf den Weg gebracht wurden