Kamp-Lintfort. Warum Hamsterkäufe keine Sicherheit bringen und warum man sich gezielt informieren sollte, erklärt Business-Trainerin Melanie Kohl.
Da kann einem schon mal mulmig werden angesichts der Entwicklungen in Sachen Corona und all der noch nicht abschätzbaren Folgen. Verständlich, findet Coach Melanie Kohl aus Kamp-Lintfort, denn spätestens, wenn Supermärkte leer gekauft, Mobilität und Persönlichkeitsrechte eingeschränkt werden, kann sich den Sorgen kaum jemand entziehen. Zur Gelassenheit will und kann sie deshalb nicht aufrufen, aber sie bietet fünf Tipps an, wie die Corona-Angst in Schach zu halten sei. Denn Angst war ja immer schon ein schlechter Berater bei klugen Entscheidungen.
Tipp 1: Infos gezielt auswählen und sich nicht überschwemmen lassen. „Ich empfehle die Infos des Robert-Koch-Instituts und vielleicht ein, zwei andere Quellen, die man ein Mal am Tag anschaut. sich stündlich verrückt zu machen, bringt nichts“, sagt die Kamp-Lintforterin. Im Gegenteil, es ist schädlich: „Angst ist Stress und Stress schadet dem Immun-System.“
Tipp 2: Wann, wenn nicht jetzt mit dem Meditieren anfangen. „Das hilft, Ängste und Sorgen zu kontrollieren.“ Zehn Minuten am Tag kriegt man hin, findet die 40-Jährige. Und angesichts der Schulschließungen: Warum nicht die Kinder da einbinden?
Tipp 3: Positive Emotionen wecken. Auch das helfe dem Immunsystem, sagt Melanie Kohl. Das Leben werde durch die vielen Beschränkungen auch entschleunigt. Also: raus und spazieren gehen, endlich mal das Buch lesen, das schon lange rumliegt, Kontakte via Telefon pflegen, Spiele spielen, Online-Kurse belegen – für all das, was man unter Selbstfürsorge zusammenfassen könne, wäre jetzt eine günstige Gelegenheit.
Tipp 4: Die Intuition stärken. „Mit Hamsterkäufen versuchen die Menschen, Kontrolle über die Lage zu bekommen. Aber Sicherheit kann man nicht kaufen“, glaubt Melanie Kohl. Es gelte mit der Unsicherheit umzugehen und die Situationen zu bewerten. Das sei eine Herausforderung beim Gedanken an die Gesundheit oder die wirtschaftliche Lage.
Tipp 5: Bin ich Opfer oder Gestalter? Jeder kann etwas bewirken, sagt die Stress-Beraterin. Jetzt sei Gemeinschaft statt Egoismus besonders wichtig. Da helfen auch kleine Sachen. Einkaufen für andere zum Beispiel oder zu einem Lerncoaching einladen. Jeder das, was er gut kann. Jede positive Botschaft kann dabei helfen. „Fragen sie sich: Schüre ich Angst, wenn ich leere Regale in den sozialen Netzwerken poste? Oder bringe ich Zuversicht, indem ich meine Hilfe anbiete?“
Auch Unternehmen können gestärkt aus der Krise kommen, ist der Business-Coach sicher. Denn jetzt gehe es um die Frage: Wie mache ich meine Mitarbeiter stark in Krisen. Wie führe ich in Krisen? Ist die Führung nahbar und transparent? Außerdem machten jetzt viele Unternehmen zum ersten Mal Erfahrungen mit dem Thema „neues Arbeiten“.
Wieviel Homeoffice geht wirklich? Wie flexibel kann ein Unternehmen sein? Wer weiß, vielleicht hat ja Corona da auch etwas Gutes, meint Kohl, die vor allem häufig Manager berät.
Was den eigenen Beitrag angeht, geht Melanie Kohl mit gutem Beispiel voran: Kostenlos bietet sie eine siebentägige Meditations-Challenge an. Infos unter info@melanie-kohl.de