Neukirchen-Vluyn. Der Neukirchen-Vluyner Rat beschließt einstimmig den Neubau eines Freizeitbades. Dabei sah es zeitweise gar nicht nach einer Entscheidung aus.
Der Rat hat mit einem Grundsatzbeschluss den Bau eines neuen Freizeitbades auf den Weg gebracht. Es soll öffentliches Schwimmen ermöglichen und gleichzeitig den Bedarf der Schulen und Vereine decken. Gleichzeitig wurde entschieden, das bestehende Bad bis Ende 2026 zu betreiben. Der Beschluss fiel einstimmig. Dabei sah es zeitweise danach aus, dass er gar nicht dazu kommen würde.
Margit Ciesielski, Erste Beigeordnete und Kämmerin der Stadt, betonte, dass es sich noch nicht um einen formalen Baubeschluss handele, sondern um ein „starkes Signal“, dass der Rat ein neues Bad wolle (die NRZ berichtete). So ist derzeit die Standortfrage noch bewusst offen gelassen. Vor diesem Hintergrund entwickelte sich eine kontroverse Diskussion. Die CDU störte sich an dem Begriff „Ersatz“-Neubau. Der sei so zu verstehen, sagte Fraktionschef Markus Nacke, dass der Neubau auf dem Grund des bestehenden Bades erfolgen werde. Wenn Abbruch und Neubau zwei Jahre in Ansprech nehmen würden, sei für diesen Zeitraum aber das Vereins- und Schulschwimmen nicht gesichert, schlussfolgerte er und mit ihm die Fraktion.
Das Bad soll herausragende Stellung im Hinblick auf Umweltschonung einnehmen
Diese Interpretation wollten sich weder die Verwaltung noch beispielsweise die SPD zu eigen machen. Die SPD zeigte auch kein Verständnis für die Forderung der CDU, lediglich „unverbindlich“ zu prüfen, ob das Freizeitbad in den steuerlichen Querverbund der Enni eingebunden werden kann. Auf dem Höhepunkt der kontroversen und stellenweise hitzigen Debatte schlug Bürgermeister Harald Lenßen vor, den Beschluss auf eine der nächsten Ratssitzungen zu verschieben, schließlich sei Einstimmigkeit wünschenswert in einer für die Stadt so weitreichenden Entscheidung.
Bei einer Krisensitzung in Lenßens Dienstzimmer einigte man sich: So bekam die CDU ihren Willen, indem der Begriff „Ersatz“ gestrichen wurde. Dagegen musste sie von ihrer Forderung nach einer „unverbindlichen“ Prüfung des steuerlichen Querverbundes für das Bad mit der Enni abrücken. Einig war sich der Rat zudem in dem Ziel, dass das neue Bad eine „im Hinblick auf Umwelt- und Ressourcenschonung eine herausragende Stellung einnehmen“ solle.