Moers. . Enni kann die Gewinne der Tochter Energie&Umwelt mit den Verlusten der Tochter Sport&Bäder verrechnen. Ausgleich für Gesellschafter vereinbart
Das Finanzamt Moers hat jetzt der Enni-Gruppe grünes Licht für den geplanten steuerlichen Querverbund gegeben. Mit diesem Verbund können die Verluste von Enni Sport&Bäder mit den Gewinnen von Enni Energie&Umwelt verrechnet werden. Davon würde vor allem die Stadt als Gesellschafterin profitieren. Die Rede ist von jährlich bis zu 500 000 Euro.
Sollte der Gewinnabführungsvertrag, der die Verrechnung regelt, noch 2015 unterzeichnet werden, könnte die Stadt sogar schon in diesem Jahr über Mehreinnahmen von bis zu 500 000 Euro verfügen.
Bisher werden die Gewinne von Enni Energie&Umwelt auch in diesem Teil der Unternehmensgruppe versteuert, erst danach fließen Gelder an die Mutter Enni AöR (die Abkürzung steht für Anstalt öffentlichen Rechts). Dagegen bleiben die Verluste, die vor allem im Bäderbereich entstehen, steuerlich ungenutzt. Mit dem Querverbund wäre es jetzt möglich, die Gewinne der einen Unternehmenstochter mit den Verlusten der anderen zu verrechnen und so unterm Strich steuerliche Vorteile zu erwirtschaften. Hans-Gerd Rötters, der Enni-Vorstandsvorsitzende, teilte am Dienstag auf NRZ-Anfrage mit: „In der letzten Woche hat das Finanzamt die beantragte verbindliche Auskunft erteilt.“
Berücksichtigt werden müssen beim steuerlichen Querverbund allerdings die Interessen der RWE und der Städte Neukirchen-Vluyn und Dinslaken, die Beteiligungen an der Enni-Tochter Energie&Umwelt haben. Sie sollen sich, so die Zusage für den steuerlichen Querverbund, künftig nicht schlechter stehen als bisher.
Im Klartext: Der Gewinnabführungsvertrag soll verbindlich regeln, dass Ausgleichszahlungen an diese drei Gesellschafter erfolgen. Entsprechend muss also nicht nur die Politik in Moers, sondern auch die in Neukirchen-Vluyn und in Dinslaken dem Vorhaben zustimmen. Bei Enni ist man jedoch zuversichtlich, dass die Zustimmung erfolgt.
Die Enni-Unternehmensgruppe hatte sich seit Monaten um die Zusage für den steuerlichen Querverbund bemüht. Dass die Anerkennung des Querverbundes nicht leicht werden würde, hatte noch Ende September Enni-Vorstand Lutz Hormes so beschrieben: „Hier arbeiten wir an verschiedenen Modellen, über deren Anerkennung die Finanzverwaltung zu entscheiden haben wird.“