Moers. Der schwedische Bestsellerautor Arne Dahl kommt zum Krimifestival nach Moers. Über seinen neuen Roman verrät er ein verblüffendes Detail.
Ein Hobbyraum, der zu einem Pflegezimmer umgebaut ist. In der Ecke steht ein Bett mit einer Art Beatmungsgerät und ein elektrischer Rollstuhl mit dazugehörigem Infusionsständer. Behandelt wird hier aber niemand, der Raum ist leer. Privatdetektiv Sam Berger schaut sich um, findet schließlich eine Falltür auf dem Boden und steigt hinunter. Mit einer packenden Lesung aus dem neuen Roman von Bestseller-Autor Arne Dahl, Vier durch vier“, startete am Samstag die siebte Auflage des Moerser Krimifestivals in der Kundenhalle der Sparkasse am Ostring.
Und packend geht es weiter: Ein enger, dunkler Gang mit einer Tür am Ende des Tunnels erwartet ihn. Doch es gibt Gefahren: Ein Graben und rasiermesserscharfe Klingen, die im Boden steckten. Hinter der Tür sitzt ein Mann an einem Fitnessgerät – ein potenzieller Versicherungsbetrüger, der Vorrichtungen baut und die Menschen zerstückelt, die ihm auf die Schliche kommen – keine leichte Krimikost.
Aber es entspricht genau dem Schreibstil von Arne Dahl. So beginnt „Vier durch vier“, der vierte Fall für das Ermittlerduo Sam Berger und Molly Blom. Und so viel sei schon einmal verraten: Es wird nicht der einzige und finstere Raum sein, den Berger kennenlernen wird, denn er jagt die Russenmafia. 74 Stunden bleiben ihm, bis der ehemaligen Zwangsprostituierten Nadja der Kopf abgeschlagen werden soll. Fieberhaft graben sich die beiden Ermittler tiefer in den Fall hinein, bis sie eine ungeheuerliche Entdeckung machen, denn Molly Blom weiß mehr, als ihr lieb ist…
„Zum Auftakt des Krimifestivals möchten wir den Besuchern neue Bücher vorstellen und jetzt haben wir sogar einen internationalen und namhaften Thriller-Autoren dazu gewinnen können“, sagte Ursula Friebel von der Moerser Bibliothek stolz. Und dann gab es am Samstagabend gleich mehrere Premieren: Die Lesung in Moers war für Arne Dahl die erste überhaupt aus dem neuen Krimi, denn der erschien erst vor knapp einer Woche. Und das sogar zuerst auf Deutsch.
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Die schwedische Originalversion erscheint erst im April. „Es ist wirklich ungewöhnlich, kein Buch mitgenommen zu haben“, sagte er lachend. Arne Dahl sprach zwar etwas Deutsch, hat aber in Schwedisch aus seinem Manuskript vorgelesen. Damit wolle er ein Gefühl für die Originalsprache vermitteln, so der Autor.
Zum ersten Mal kooperierte das Krimifestival mit dem Moerser Schlosstheater. Schauspieler Frank Wickermann übernahm nämlich den deutschen Lesepart. Es war aber keine reine Lesung. Antje Deistler, Leiterin des Kulturbüros Ruhr, moderierte den Abend und stellte Dahl zwischen den einzelnen Kapiteln Fragen zum Buch. So hat der Kriminalroman im schwedischen Original eigentlich einen anderen Titel.
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„Es gibt keine passende Übersetzung für dieses eine Wort. Das würden Sie nicht verstehen“, erklärte Dahl schmunzelnd. Mit viel Witz und Humor plauderte er mit Deistler über die Entstehungsgeschichte seines Buches. Ein Jahr hat er daran geschrieben. Dieser Einblick war vielleicht genauso spannend, wie der eigentliche Krimi.