Kamp-Lintfort. Der Förderverein der Landesgartenschau und der Rheinberger Künstler Rainer Bonk kooperieren für eine Mitmachmalaktion. Es geht um Erdmännchen.
Sie sind einfarbig, bunt bemalt oder als Rohlinge noch ganz weiß: Schon bald sollen Erdmännchen aus Polyesterharz das Gelände der Landesgartenschau (Laga) bevölkern. Der Rheinberger Künstler Rainer Bonk hat eine exklusive Skulptur für die Kamp-Lintforter Gartenschau kreiert.
Bonk modelliert seit mehreren Jahren Skulpturen für Gartenschauen. Bekannt ist er auch für seine blauen Schafe, die als Herde von Gartenausstellung zu Gartenausstellung ziehen.
„Die Idee war, eine künstlerisch modellierte, variabel gestaltbare Identifikationsfigur für die Stadt zu schaffen, die zum einen während der Gartenschau auf dem Gelände zu sehen ist, aber auch in Mitmachmalaktionen mit nach Hause genommen werden kann“, erklärte Wolfgang Roth, Vorsitzender des Laga-Fördervereins. Dieser ist Träger der neusten Kunst- und Mitmachaktion. Der Verein hat bereits 50 Figuren geordert, die von Kindern bemalt und auf dem Laga-Gelände aufgestellt werden.
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Dazu wird es mehrere Malaktionen geben, bei denen die Rohlinge individuell gestaltet werden können. Die erste davon wird vom Förderverein als Gemeinschaftsevent passend zum 12. Laga-Countdown am 17. März organisiert. „Wir möchten aber nicht nur die Erdmännchen gestalten und verkaufen, sondern auch die symbolische Geschichte damit an den Mann bringen“, betonte Roth.
Denn der Lebensraum der Erdmännchen-Populationen in Afrika sei durchaus mit dem Untergrund des ehemaligen Zechenareals vergleichbar. Beide sind strukturiert und gegliedert durch vielerlei Schächte und Stollensysteme, die in mühevoller Arbeit angelegt wurden und in denen die „Bewohner“ viele Stunden ihres Lebens zugebracht haben. Zudem seien Solidarität und Zusammenarbeit prägend.
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Rainer Bonk stellt die Erdmännchen in einem Hohlgussverfahren her. „Das ist so ähnlich wie beim Gießen von Schoko-Osterhasen“, erklärte der Künstler. „Durch das permanente Drehen härtet das flüssige Harz aus. Rund 15 Minuten dauert das.
Dann folgt die Nachbearbeitung: Die Rohlinge werden geschliffen und beschichtet. 90 Zentimeter hoch und sieben Kilo schwer ist eine Figur. Rohlinge können in Weiß (55 Euro) oder in Blau (129 Euro) beim Förderverein und im Rathaus bei Ayse Yildirim per Mail an: ayse.yildirim@kamp-lintfort.de bestellt werden.
Ab Anfang oder Mitte März können die Figuren voraussichtlich im Zechenpark abgeholt werden. Auf dem Laga-Gelände selbst wird es zudem eine Kunstinstallation „Grubengold und Blaumännchen“ von Rainer Bonk geben. Dazu wird eine hügelige Schotterlandschaft geschaffen, die mit Bruchkohle angereichert ist.
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Auf diesem „Arbeitsgelände“ fördern die „Blaumännchen“, das sind blaue Erdmännchen-Figuren, die Steinkohle, das „schwarze Gold“ an die Erdoberfläche.
Die Bezeichnung „Blaumann“ steht symbolisch für schwere Arbeit und soll für die Bergarbeiter stehen. „Das ist ein ganz besonderer Ansatz, um den Kohlebergbau zu würdigen“, lobte Bürgermeister Christoph Landscheidt.
<< Workshops >>
Michaela Vahrenholt von der Kunstschule am Dachsberg, Mühlenstraße 210, bietet mehrere Workshops an, in denen Kinder und Erwachsene die Möglichkeit haben, unter Anleitung die Erdmännchen künstlerisch zu gestalten. Die Termine: 7. oder 21. März, 10 bis 14 Uhr; 24. April, 10 bis 14 Uhr; 23. Mai, 10 bis 14 Uhr. Die Teilnahme kostet 95 Euro, inklusive Erdmännchen. Die Kurse finden statt ab vier bis maximal sechs Teilnehmern. Anmeldungen werden verbindlich unter michas-art@web.de angenommen.