Kamp-Lintfort. In der Schule Am Niersenberg in Kamp-Lintfort wurde Schimmel entdeckt. Sie ist weiterhin zu, ab Montag werden die Kinder woanders unterrichtet.
Die Stadtverwaltung hat am Mittwochabend Eltern, Lehrer und alle weiteren Betroffene über den Sachstand bei der von Schimmel befallenen Grundschule Am Niersenberg informiert. Rund 280 Schulkinder der Grundschule am Niersenberg haben momentan schulfrei. Mitte Januar wurden in der Grundschule Raumluftmessungen durchgeführt.
Dabei kam heraus, dass drei Klassenräume und das Lehrerzimmer stark von Schimmelsporen betroffen sind. Um jegliches Gesundheitsrisiko auszuschließen, entschied sich der Schulträger mit der Schulleitung und dem Schulamt des Kreises Wesel für die vorläufige Schließung der Grundschule.
Viele Eltern haben sich die Frage gestellt, wie es mit dem Unterricht und der Betreuung ihrer Kinder weitergeht. Um offene Fragen zu klären, lud das Schulkollegium mit Bürgermeister Christoph Landscheidt zum Elterninformationsabend ein. Das Foyer der Stadthalle füllte sich am Mittwochabend rasch. Das Interesse am aktuellen Informationsstand war groß.
Niersberg-Schule in Kamp-Lintfort: Mehrere Klassenräume betroffen
„Die Gesundheit aller Schüler hat oberste Priorität“, betonte Bürgermeister Landscheidt zu Beginn. Ingenieur Herrmann Schaffers von der MTM-Ingenieursgesellschaft zeigte anhand eines Lageplans, wo Schimmelsporen festgestellt wurden: „Die Klassenräume 19, 21 und 23 sowie das Lehrerzimmer sind stark betroffen.“
800 Sporen pro Kubikmeter haben die Gutachter gefunden. Allergiker und Immungeschwächte könnten gesundheitlich betroffen sein. Bereits 2017 führte man Schimmelmessungen durch – damals ohne Befund. Schimmelursachen könnten sowohl in der Belüftungsanlage, als auch in Quellen innerhalb des Schulgebäudes liegen: „Feuchtigkeit und Temperatur spielen bei der Schimmelentwicklung eine große Rolle“, so Schaffers.
Um die Gründe für den Schimmelausbruch zu lokalisieren und zu beheben, seien bereits weitere Messungen erfolgt. Die Ergebnisse erwarte man am Ende der kommenden Woche. „Wir hoffen, dass wir zumindest einzelne Räumlichkeiten in der Grundschule bedenkenlos freigeben können“, sagte Schuldezernent Christoph Müllmann.
Kamp-Lintfort: Schüler müssen in andere Schule
Weil der Unterricht reibungslos weitergehen soll, hat man nach räumlichen Alternativen gesucht und ist fündig geworden: Ab Montag werden die Schüler provisorisch in den Räumen der Volkshochschule (VHS) an der Vinnstraße sowie im Georg-Forster-Gymnasium und der Unesco-Schule unterrichtet. Die erste, zweite und dritte Klasse wird in der VHS beschult. Sie erhalten täglich vier Unterrichtsstunden. Der vierte Jahrgang wird am Gymnasium und der Gesamtschule unterrichtet und erhält täglich fünf Unterrichtsstunden.
Auch interessant
„Für die Schüler wird ein Buspendelverkehr ab der Grundschule am Niersenberg eingerichtet“, erklärte Peter Schiffler, Leiter der Grundschule am Niersenberg. Die Schüler werden mit dem Bus und in Lehrerbegleitung zum Unterrichtsort hin- und zurückgebracht. „Offene Ganztagsangebote sowie die Mittagsverpflegung finden vorübergehend in unser schimmelfreien Mensa und Turnhalle statt“, so Schiffler. Alles sei als Übergangslösung anzusehen, die vorerst bis Mitte März gelte.
Sollte sich nach Prüfung durch einen Umweltmediziner herausstellen, dass die gefahrlose Wiederaufnahme des Schulbetriebs nicht möglich ist, werde man zu einer erneuten Informationsveranstaltung einladen.