Kamp-Lintfort. Die Nachfrage nach Ganztagsplätzen in Kamp-Lintforter Schulen ist aktuell sehr hoch. Die Ernst-Reuter-Schule baut nicht nur eine Mensa an.

Der Schulausbau in Kamp-Lintfort geht weiter: Am Mittwoch fiel der Startschuss für das nunmehr dritte Großprojekt. Für 1,2 Millionen Euro wird an der Ernst-Reuter-Schule am Standort Mittelstraße ein 700 Quadratmeter großes Multifunktionsgebäude gebaut, in dem eine neue Mensa, ein Bühnenbereich für Kulturveranstaltungen und ein Selbstlernzentrum Platz finden sollen.

Dass ihr die Mensa ein besonders großes Anliegen ist, daraus machte Schulleiterin Silke Roth keinen Hehl: „Seit zehn Jahren essen wir drüben im ehemaligen St. Barbara-Pfarrheim – das ist ein großer organisatorischer Aufwand“, sagte Roth. Sie freue sich aber genauso, dass der Schwerpunkt der Schule, die kulturelle Bildung, bei den Planungen berücksichtigt worden sei. Jetzt hoffe sie, dass auch der zweite Bauabschnitt der Schulerweiterung mit weiteren Klassenräumen „nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt“.

Die Nachfrage nach Ganztag ist in Kamp-Lintfort nach wie vor hoch

Für das Multifunktionsgebäude wird laut Christiane Tielsch vom Amt für Gebäudewirtschaft mit einer Bauzeit von gut einem Jahr gerechnet. Der Entwurf sieht einen Raum mit großem Lichteinfall und „schwebendem Dach“ vor. Dabei werde der alte Bestandsbau überbaut, erläuterte Michael Hambloch, der bei der Stadt Kamp-Lintfort das Projekt steuert. Bei Veranstaltungen hielte die Mensa künftig 300 Sitz und 400 Stehplätze vor, im Schulbetrieb wird mit 70 Sitzplätzen geplant.

Finanziert wird die Baumaßnahme durch das Landesprogramm „Gute Schule 2020“. Die Nachfrage nach Ganztagsplätzen sei in Kamp-Lintfort „sehr, sehr hoch“, sagte Bürgermeister Christoph Landscheidt beim symbolischen Spatenstich am Mittwoch.

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In Kamp-Lintfort nutzt aktuell jedes zweite Schulkind das Angebot der offenen Ganztagsschule. Damit liege man deutlich über dem Landesdurchschnitt, erläuterte Schuldezernent Christoph Müllmann. Jährlich müsse eine Million Euro zusätzlich aus dem städtischen Haushalt für den Betrieb der Ganztagsschulen aufgewendet werden, da die Landeszuweisungen nicht ausreichten, um die für Kamp-Lintfort politisch gesetzten Standards zu finanzieren: „Ohne erheblich höhere Zuwendungen des Landes, sowohl für Investitions-, als auch für Betriebskosten, ist eine Umsetzung des Anspruches auf einen Ganztagsplatz, so wie es kürzlich das Bundeskabinett für 2025 verabschiedet hat, nicht denkbar“, machte Müllmann erneut deutlich.