Neukirchen-Vluyn. Seit Jahren soll Neukirchen-Vluyner Fläche entwickelt werden. Seit anderthalb Jahren ist ein neuer Investor im Gespräch. Aber ob gebaut wird ...?

Lange Zeit ist es ruhig gewesen um die städtebaulichen Entwicklungen an der Drüenstraße. Jetzt kommt das Thema in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung wieder auf den Tisch. Der Fokus liegt zunächst auf dem Baumbestand, wie aus der Verwaltung zu erfahren war.

Konkret soll es um die Frage gehen, ob die vorhandenen Bäume für geplante Neubauten versetzt werden können. Der frühere Investor habe geäußert, dass viele der Bäume seiner Planung im Weg stünden, sie aber „physisch versetzt“ werden könnten, sagte der Technische Beigeordnete Ulrich Geilmann auf Nachfrage der NRZ.

Aber: Der besagte Investor ist mittlerweile nicht mehr an Bord. Im Frühjahr 2018 ist er in finanzielle Schieflage geraten und aus dem Projekt ausgestiegen. Im August 2018 hatte sich angedeutet, dass ein neuer Investor in Sicht sei. Seinerzeit hatte sich der Architekt zuversichtlich geäußert, dass das Zehn-Millionen-Euro-Vorhaben an der Drüenstraße noch realisiert werden kann. Sechs Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 36 Wohnungen sollten auf der Fläche entstehen.

Über das Projekt Drüenstraße diskutiert die Politik im Februar

Nun ist die Möglichkeit, die Bäume auf der Fläche zu versetzen, erneut geprüft worden. Durch ein „fachlich qualifiziertes Büro“, wie Ulrich Geilmann betont. Ergebnis: So optimistisch, wie sich der frühere Investor geäußert haben muss, äußert sich die Verwaltung jetzt nicht mehr. Es scheint schwierig zu werden. Die Politik muss am Mittwoch, 12. Februar, darüber befinden, in welcher Form es an der Drüenstraße weitergehen soll.

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Geilmann: „Wir müssen angesichts der Baumdiskussion eine Lösung anbieten, die tragfähig ist.“ Das gelte für die Politik wie für die Verwaltung. Es steht und fällt mit den Bäumen. Darauf bezog sich eines der Kriterien für die Auswahl des neuen Partners. Weitere Faktoren bildeten etwa die architektonische Qualität oder die Stellplatzfrage ab.

Im Oktober 2017 hatten Stadt und Investoren freudestrahlend die Planungen für die Fläche vorgestellt. Strahlend vermutlich auch deswegen, weil schon diverse Entwicklungsideen für das Grundstück im Nichts geendet sind. Seit 2012 soll das Grundstück entwickelt werden.

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Nun liegt ein Letter of Intent vor. Mehr nicht. Das sehen auch Teile der Politik kritisch. „Langsam ist unsere Geduld am Ende“, sagt der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Günter Zeller im NRZ-Gespräch. „Wir warten schon recht lange auf die Umsetzung.“

Die Stadt brauche Wohnraum und sie brauche Geld, sagt Zeller. Sollte der Planungsprozess womöglich ein weiteres Mal neu aufgerollt werden müssen, steht – anders als bisher – womöglich auch für die Drüenstraße die Forderung nach einem Anteil an bezahlbarem Wohnraum an.