Neukirchen-Vluyn. Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion Neukirchen-Vluyn fordert bei der Bonpflicht Ausnahmeregeln für den Mittelstand. Die Kritik ist deutlich.
Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Neukirchen-Vluyn fordert Bundesfinanzminister Olaf Scholz auf, umgehend eine mittelstandsfreundliche Ausnahme von der Bonpflicht zu ermöglichen. Der Vorsitzende Michael Darda ärgert sich: „Täglich wird mir aufgrund der Bonpflicht ein Kassenbon angeboten, den ich nicht benötige und auch nicht will.“
Und weiter sagt Darda: „Heute war das gleich 3 Mal der Fall. Erst in der Früh beim Bäcker beim Kauf von 2 Brötchen, dann in der Tankstelle beim Kauf einer Tasse Kaffee und zum Dritten, als ich mir später noch eine Zeitschrift kaufte. Der Materialwert lag jeweils zwischen 0,95 Euro und 1,50 Euro. Freundlich ausgedrückt ist ein ‘Schildbürgerstreich’“.
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Im folgenden wird der Vorsitzende noch deutlicher: „Man könnte aber auch bei einer entsprechenden Deutlichkeit ‘Schwachsinn’ dazu sagen.“ Der Gesetzgeber sei seinerzeit davon ausgegangen, dass es für 25 Prozent der Ladengeschäfte Ausnahmen geben soll. Die im Gesetz vorgesehenen Ausnahmemöglichkeiten würden von den Finanzämtern fast durchweg verweigert, sagt Darda. Das läge daran, dass das Finanzministerium diese Ausnahmemöglichkeiten sehr stark eingegrenzt habe.
Darda weiter: „Diese Papierflut ist niemandem zu erklären. Manch ein Kassenbon belastet die Umwelt, weil er aus Unverständnis achtlos weggeworfen wird. Auch die Verkäufer und Verkäuferinnen schütteln den Kopf. Solche eine Regelung führt nicht nur zu Unverständnis, sondern sie fördert auch die Politikverdrossenheit.“
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„Vielleicht sollten die Verkaufsstellen die nicht abgenommenen Bons täglich an den Finanzminister nach Berlin senden, damit dort ein Nachdenken einsetzt“, überlegt Darda. In Moers sammeln bereits die PartyKrake, der Unverpackt-Laden Tante Pati und andere die Bons, um sie nach Berlin zu schicken.
Die MIT Neukirchen-Vluyn fordert, die Bonpflicht für Beträge bis zu 10 Euro auszusetzen. Nur bei höheren Beträgen oder wenn der Kunde das wünscht, solle der Ausdruck erfolgen.