Moers. Auf der Strecke der Buslinie 914 in Moers-Schwafheim soll es zu viele Leerfahrten geben. Dagegen gebe es zu den Stoßzeiten zu wenige Busse.

Die Kritik an der Niag setzt sich auch im neuen Jahr fort. Waren es im vergangenen Jahr vor allem die plötzlichen, unangekündigten Linienausfalle auf verschiedenen Fahrtstrecken, beziehen sich die aktuellen Beschwerden auf möglicherweise überflüssige und damit maximal umweltschädliche Fahrten.

So kritisiert die Bürgerinitiative Länglingsweg in Schwafheim, dass auf der Fahrtstrecke der Linie 914 vor allem alte, laute und stinkende Dieselbusse zum Einsatz kommen, die darüber hinaus zu verschiedenen Tageszeiten kaum bis gar nicht frequentiert sein sollen. Besonders in den frühen Morgen- und späten Abend- und Nachtstunden sowie an Wochenenden und Feiertagen seien die Busse „fast immer ohne Fahrgäste unterwegs“.

Dies sei weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll, so Jörg Wozniak, der Hauptinitiator der Bürgerinitiative, die gleichzeitig kritisiert, dass die Niag besonders zu kritischen Stoßzeiten, wie etwa den Schulzeiten, viel zu wenig Sonderbusse für Schüler auf die Straßen schickt.

Viele Schüler finden in den Niag-Bussen keinen Platz

Viele Schülerinnen und Schüler, die zu den weiterführenden Schulen in der Innenstadt müssten, fänden an den Haltestellen „Einkaufsmärkte“ am Länglingsweg oder „Siedweg“ an der Düsseldorfer Straße morgens ab 7.15 Uhr keinen Platz mehr in den Bussen und würden dann von den Eltern mit dem Auto zu den Schulen gefahren. „Das führt dann zum unerwünschten und ebenfalls gefährlichen Chaos vor den Schulen“, so Wozniak weiter.

Die Bürgerinitiative hat ihre Kritik für den Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt in der kommenden Woche aufgeschrieben. So hatten die Grünen bereits im vergangenen November vorgeschlagen, das Nahverkehrsunternehmen zum Rapport zu bitten. Die Niag soll am 23. Januar Stellung zu den Verspätungen und Ausfällen nehmen können und die herausfordernde Frage der Grünen beantworten, ob „die Niag den Aufgaben für zukünftige Entwicklungen für die Verkehrsplanung in Moers gewachsen“ ist. Bislang steht das Thema Niag allerdings noch nicht auf der Tagesordnung.

Niag verspricht, sie sei zum Gespräch mit der Bürgerinitiative bereit

Die Niag sagte am Dienstag auf NRZ-Nachfrage, dass man eingeladen worden sei und in der Ausschusssitzung auch Fragen beantworten werde. Auf die Kritik der Bürgerinitiative antwortet Niag-Sprecher Michael Block, dass der Verlauf der Buslinie 914 vom Kreis Wesel als Aufgabenträger vorgegeben werde. Dieser lege auch die „Anforderungen an die einzusetzende Fahrzeugflotte und deren Finanzierung fest“. Grundsätzlich aber seien dort Busse unterwegs, „die selbstverständlich nach den aktuell gültigen Abgasnormen mit der grünen Umweltplakette betrieben werden“.

Auch interessant

Auch die Schülerzahlen habe man im Blick. Einzelne Ausfälle von Bussen seien aber leider in der Regel Folge kurzfristig erkrankter Fahrerinnen oder Fahrern. „Wir bedauern hier die Unannehmlichkeiten für unsere Fahrgäste und bitten um Nachsicht.“ Leider herrsche, wie in anderen Berufen auch, ein starker Mangel an Busfahrerinnen und Busfahrern, sagt die Niag, die mit der Bürgerinitiative in den Dialog treten möchte. Man stehe für Gespräche „selbstverständlich zur Verfügung“.