Moers/Neukirchen-Vluyn. Bei der AfD soll es am 23. Januar um „Alternativen zu den Altmedien“ gehen – der Ort bleibt geheim. Eine Gruppe aus Moers kündigt Protest an.

Um eine im Januar geplante Veranstaltung der Alternative für Deutschland (AfD) gibt es erheblichen Wirbel. AfD-Gegner haben bereits jetzt Protest angekündigt, die Partei selbst spricht von „demokratiegefährdender Hetze“.

Ausgangspunkt ist ein Vortrag, zu dem die AfD am 23. Januar, 19 Uhr, einlädt. Angekündigt ist Sebastian Schulze, der über „Alternativen zu den Altmedien“ sprechen möchte. Das macht der AfD-Mann nicht zum ersten und wahrscheinlich auch nicht zum letzten Mal. Im Dezember 2019 war sein Vortrag für Duisburg angekündigt, am 20. Februar spricht er in Gütersloh. Schulze ist stellvertretender Sprecher eines Vereins mit dem Namen „Mittelstandsforum für Deutschland“. In der entsprechenden Internetpräsenz werden seine Vorträge prominent angekündigt.

Bei einer Veranstaltung 2018 gab es eine Gegendemo am Königlichen Hof

Wer hören möchte, was Schulze zu sagen hat, muss sich bei der AfD per E-Mail anmelden. Erst dann, so geht es aus dem Plakat hervor, erfahren Interessierte die Adresse der Veranstaltung. Als Ortsangabe ist dort lediglich „Kreis Wesel (Nähe Moers)“ genannt. Bereits 2018 hatte die AfD zu einer Veranstaltung „Bierchen im Bundestag“ eingeladen, ohne die Adresse zu nennen. Das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage hatte wegen dieser Veranstaltung eine Demonstration am Königlichen Hof organisiert. Der Verein Erinnern für die Zukunft schloss sich an, um auf geschändete Stolpersteine aufmerksam zu machen.

Jetzt meldet die Gruppe „Moers ist Bunt, nicht Braun“ den möglichen Ort des AfD-Treffens am 23. Januar. Die Adresse wird auf der Facebookseite der Gruppe genannt. „Moers ist Bunt, nicht Braun“ schreibt dort mit Blick auf die AfD: „Wir werden deren Angriffe auf die freie Berichterstattung und unsere Journalisten nicht hinnehmen und einen Gegenprotest dort organisieren.“ Ob die Angaben dort zutreffen, ist unklar, auf eine entsprechende NRZ-Anfrage reagierte die AfD im Kreis Wesel nicht.

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Dafür hat die AfD Moers allerdings auf die Veröffentlichungen der Gruppe im Netz reagiert, ebenfalls auf Facebook. Unter anderem heißt es dort: „Wie lange soll diese brandgefährliche demokratiegefährdende Hetze gegen Andersdenkende – durch vorgebliche ,Musterdemokraten’ der CDU, SPD und ,Altmedien’ gedeckt und gefördert – noch weitergehen?“