Neukirchen-Vluyn. Weihnachtliche Werbegeschenke? Das macht Dietmar Schnapp aus Neukirchen-Vluyn schon lange nicht mehr. Denn der Gartenbauer hatte eine gute Idee.

„Bildung ist der beste Schutz vor Armut“, stellt Dietmar Schnapp fest. Er weiß, wovon er spricht. Denn seit 1991 engagiert er sich für Menschen auf dem Land im afrikanischen Togo. „Die Kinder sollen später einmal einen Beruf erlernen und auf eigenen Füßen stehen“, sagt der Neukirchen-Vluyner. Möglich machen das die elf Grundschulen, die Dietmar Schnapp dort seit Jahren unterhält.

Schon lange hatte der Garten- und Landschaftsbauer nach einem sozialen Engagement gesucht. Dann kam ihm durch einen jungen Togolesen, der am Berufskolleg in Wesel ein Stipendium hatte, die Idee: „Ich wollte den Menschen in Togo helfen.“ Heute profitieren 2000 bis 3000 Menschen dort von dem niederrheinischen Projekt, inzwischen als gemeinnütziger Verein „Bildung für Togo Neukirchen-Vluyn“ vom Finanzamt anerkannt.

Ein Brief hält die Kunden auf dem Laufenden

Der Grundgedanke: Das Geld, das Schnapp in seinem Garten- und Landschaftsbau früher für weihnachtliche Werbegeschenke ausgegeben hätte, fließt in das Schul-Projekt. Dafür bekommen die Kunden des Unternehmens einen Brief mit allen Neuigkeiten aus Afrika.

„Inzwischen haben wir einen großen Stamm an Spendern, die sich regelmäßig für Togo engagieren“, berichtet Dietmar Schnapp dankbar. Aber auch andere Bürger vom Niederrhein würden mithelfen. „Das geht wie im Schneeballsystem“, lächelt Schnapp.

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Inzwischen fließen pro Jahr etwa 20.000 Euro nach Togo. „Und jeder einzelne Cent kommt an. Wir alle arbeiten ehrenamtlich, auch die Reisen dorthin zahlen wir aus eigener Tasche“, erklärt der Unternehmer. Der damalige Weseler Stipendiat, Isidore, ist heute als Verwalter des Projektes aktiv.

„Er erstattet regelmäßig Bericht und lässt sich beispielsweise den Empfang der Gehälter durch die Lehrer quittieren. Damit alles seine Ordnung hat“, erläutert Schnapp weiter. Hilfe für Togo – das geht ganz einfach: Für 350 Euro kann der Spender ein Jahr lang das Gehalt für einen der Lehrer zahlen. Mit 35 Euro kann eine Schulbank mit Tisch angeschafft werden, um nur einiges zu nennen.

Beim Projekt geht es auch um Infrastruktur

„Wir haben die Grundschulen auch saniert und mit neuen Dächern ausgestattet“, berichtet Schnapp. Der Staat unterhalte auf dem Land in Togo nur ganz wenige Grundschulen. „Aber ohne sie können die Kinder auch auf keine weiterbildende Schule gehen und dadurch auch keinen Beruf erlernen“, weiß Schnapp. Bis zu zehn Kilometer legten die Kinder barfuß durch den Sand zur nächsten weiterbildenden Schule zurück. „Und trotzdem sind sie immer guter Dinge und lachen viel.“

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Was man auch auf den vielen Fotos sehen kann, die Schnapp bereits machte: „Als ich auf die Anerkennung als gemeinnütziger Verein durch das Finanzamt wartete, hab ich dem Beamten nach einiger Zeit mal die Fotos von den lachenden afrikanischen Schulkindern gezeigt. Und schwupp, da kam dann auch der Bescheid“, erinnert sich Schnapp noch gut.

Wer beim Projekt von Dietmar Schnapp und anderen für Schulen in Togo mithelfen möchte, und sei es auch nur mit einer Fußballspende, kann sich hier informieren:
www.bildung-fuer-togo-nv.de, Balderbruchweg 38, 47506 Neukirchen-Vluyn, 0163/3001 480.