Neukirchen-Vluyn. . Der Neukirchen-Vluyner Dietmar Schnapp sorgt mit seinem Bildungsprojekt dafür, dass 1400 afrikanische Kinder eine Grundschule besuchen können.

Während hierzulande mancher Jugendliche über seinen Schulalltag stöhnt, gibt es in Afrika viele junge Menschen, die sich freuen, eine Schule besuchen zu dürfen. „In Togo ist das nicht selbstverständlich“, schildert Dietmar Schnapp. Der 55-Jährige und seine Familie fördern seit elf Jahren mehrere Schulen in dem afrikanischen Land. Ihr Verein „Bildung für Togo, Neukirchen-Vluyn“ ist als gemeinnützig anerkannt. „Bildung ist die wichtigste Voraussetzung, der Armut zu entkommen“, hat der Landschaftsgärtner und Geschäftsmann Schnapp festgestellt.

„In Togo kann ein Schüler nur eine weiterführende Schule besuchen, wenn er die sechsjährige Grundschule besucht hat und eine Aufnahmeprüfung ablegt“, erzählt der Helfer. Die meisten Schulen auf dem Lande hätten aber nicht lange Bestand. Wenn sie überhaupt gebaut würden, fehle dann das Geld für die Lehrer. Viele Schulen stünden daher leer.

So ist es denn auch die Hauptaufgabe des Vereins, die Gehälter der Pädagogen zu bezahlen. Sechs Schulen in vier Dörfern können so dauerhaft unterhalten werden. Die Zahl der Schüler stieg von anfangs 900 auf jetzt knapp 1400. Und 275 Euro verdient ein Lehrer dort – im Jahr. „Der Staat Togo kommt nur für die Bildungseinrichtungen nach der Grundschule auf.“

Mann der ersten Stunde

Vor Ort ist es Isidore, Mann ersten Stunde der Togo-Hilfe, der sich um die finanziellen Dinge kümmert und die Gehälter auszahlt. „Er hat vor Jahren in Wesel Landwirtschaft gelernt, über meine Lehrlinge kam der Kontakt zustande.“ Als Dietmar Schnapp damals hörte, wie arm die Menschen in Togo sind, entschied er sich spontan zu helfen. Wenig später entstand das Projekt.

Auch viele Sachspenden wie Schuleinrichtung und anderes wurden von den deutschen Spenden angeschafft. „Wir überzeugen uns bei unseren regelmäßigen Besuchen vor Ort, ob das Geld auch wirklich für den Zweck eingesetzt worden ist. Oft tragen beispielsweise die Schulbänke zum Dank sogar unseren Vereinsnamen.“ Das einzige, was von den Spendenbeträgen heruntergehe, sei die Überweisungsgebühr der Bank. „Wir finanzieren auch unsere Reisen selbst.“

Jährlich braucht der Verein allein für die Gehälter der Lehrer rund 12 000 Euro. Einen Teil davon steuern treue Spender bei, die zur Kundschaft und den Geschäftspartnern des Unternehmens Schnapp zählen. „Viele spenden schon von sich aus, das ist wirklich schön.“ Die Beträge, die am Ende noch fehlen, legt Dietmar Schnapp aus eigener Kasse dazu.

Um noch mehr Hilfe für Togo zu bekommen, sucht der Verein, der bisher hauptsächlich aus Familienmitgliedern Schnapps besteht, weitere Mitglieder. „Sie könnten beispielsweise für Spenden Werbung machen.“ Wer mithelfen will, weitere Schulen in Togo zu unterhalten: 02845/3001 (Landschaftsbau Schnapp).