Erneut verzögert sich der Einbau der Aufzüge am Moerser Bahnhof erneut. Die Bahn mutet ihren Kunden einiges zu - und vergibt eine Chance.

Dass Baustellen häufig Wundertüten sind, die Überraschungen hervorzaubern und Projekte verzögern – geschenkt. Da muss man gar nicht reflexhaft auf den Berliner Flughafen weisen. Was die Deutsche Bahn aber seit Jahren mit ihren Kunden am Moerser Bahnhof treibt, ist eine Zumutung.

Dass sie sich überhaupt so spät mit dessen Barrierefreiheit beschäftigt, ist schlimm genug. Doch statt alles daran zu setzen, diese Barrierefreiheit zügig umzusetzen, nimmt sie immer wieder Pannen und Verzögerungen in Kauf. Wie will das Unternehmen ernsthaft erklären, dass jetzt, fast sechs Jahre nach dem Baustart, auffällt, dass sich die Aufzüge nicht in die Schächte montieren lassen?

Eigentlich ist das tägliche Staudesaster auf der A 40 ein Geschenk für die Bahn

Der Vorgang hat einen weiteren Aspekt: Eigentlich ist das tägliche Staudesaster auf der A 40 ein Elfmeter für die Bahn, eine Riesenchance, den Öffentlichen Personennahverkehr und sich selbst als kundenzugewandtes, zuverlässiges Transportunternehmen zu werben. Leider nimmt sie diese Chance einmal mehr nicht wahr.