Duisburg. Der Start des Neubaus der A40 Rheinbrücke in Duisburg-Neuenkamp steht kurz bevor. Das sind die wichtigsten Fakten und der Zeitplan im Überblick.

Es ist das derzeit wohl wichtigste, technisch und logistisch wohl anspruchsvollste Infrastrukturprojekt in NRW: Der Neubau der A 40 Rheinbrücke in Duisburg-Neuenkamp. Am 16. Dezember fällt der offizielle Startschuss, bereits jetzt wird die erste Baustelle auf Homberger Stadtgebiet eingerichtet. Wenn alles glatt läuft, wird die Baustelle die Duisburger und hunderttausende von Pendlern, die die Brücke täglich passieren, die kommenden sechs Jahre begleiten.

„Die A 40 ist eine der zentralen Verkehrsadern in unserer Stadt“, sagt Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link. Ein Logistikstandort wie Duisburg sei auf ein leistungsfähiges Verkehrsnetz angewiesen. Dazu zählten auch die zahlreichen Brücken im Stadtgebiet. Natürlich werde die Bauzeit auch mit Einschränkungen verbunden sein, „aber ohne sie ließe sich ein Brückenneubau nicht realisieren. Ich hoffe dennoch, dass es beim Bau zu keinen Verzögerungen kommt und der Zeitplan eingehalten wird“, so der OB.

Der Zeitplan ist ehrgeizig. Bis 2026 soll das neue Bauwerk stehen.

A40 Rheinbrücke Duisburg-Neuenkamp – Fakten und Zeitplan im Überblick:

Die Rheinbrücke wurde 1970 erbaut und war ursprünglich für 30.000 Fahrzeuge ausgelegt. Längst rollen täglich mehr als 100.000 Fahrzeuge über die Brücke. Im Jahr 2030, so schätzen Experten, werden wohl rund 126.500 Fahrzeuge werktags den Rhein überqueren. Damit stößt die Brücke an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. In den vergangenen Jahren wurde sie mehrfach saniert, was aber auf lange Sicht nicht reichen wird.

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Um den Verkehrsfluss für die kommenden Jahrzehnte sicherzustellen, wird die A 40 auf 3,5 Kilometern zwischen den Anschlussstellen Duisburg-Homberg und Duisburg-Häfen achtspurig aus- und die Rheinbrücke neugebaut, während der Verkehr weiterläuft. Mit der Planung und Durchführung beauftragt ist die DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH).

Die Brücke, wie sie heute dasteht, wurde in den vergangenen Jahren öfter saniert, ein Neubau ist aber unumgänglich.
Die Brücke, wie sie heute dasteht, wurde in den vergangenen Jahren öfter saniert, ein Neubau ist aber unumgänglich. © FFS | Foto: Stephan Eickershoff

Damit die alte Brücke keinen weiteren Schaden nimmt, wird sie derzeit regelmäßig überprüft und kontrolliert. Lkw, die schwerer als 44 Tonnen sind, dürfen die Brücke nicht befahren. Im November 2018 wurde die erste Lkw-Waage in Fahrtrichtung Essen eingerichtet, ein gutes halbes Jahr später ging auch die in Richtung Venlo in Betrieb.

Schon die Überfahrt eines einzigen zu schweren Brummis könnte ausreichen, um das Bauwerk so stark zu beschädigen, so dass es sofort für alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt werden müsste. Eine Situation, wie sie auch auf der A40-Brücke nach entdeckten Rissen 2015 schon aufgetreten ist – mit heftigsten Auswirkungen auf umliegende Autobahnen und den innerstädtischen Verkehr.

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So wird die neue Rheinbrücke aussehen:

Die neue Rheinbrücke wird insgesamt acht Fahrspuren (bislang sind es sechs Fahrspuren) haben. Sie wird höher, länger und breiter als die bisherige: 75 Meter hoch, 802 Meter lang, 68,25 Meter breit, geplante Lebensdauer: 80 bis 100 Jahre. Die neue Brücke könnte einen Platz in den Rekordbüchern finden. Denn mit einer Entfernung von 380 Metern zwischen den Pfeilern und der Länge von 802 Metern wird sie die wohl größte Schrägseilbrücke Deutschlands werden.

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In beiden Richtungen wird es neben der Fahrbahn neue Geh- und Radwege geben. Sie sollen nach derzeitigen Planungen 2,67 Meter breit sein, werden mit Abstand zu den Fahrbahnen gebaut und mit einer 6,5 Meter hohen Lärmschutzwand vom Autobahn-Verkehr abgeschirmt.

Die neue Rheinbrücke wird aus zwei Brückenteilen bestehen, für jede Fahrtrichtung wird also eine Brücke errichtet.

Der Zeit- und Kostenplan des Neubaus sieht wie folgt aus:

Dezember 2019: Spatenstich

2020: Zunächst wird südlich neben der bestehenden Brücke in Richtung Essen das erste neue Teilbauwerk errichtet. Geplante Fertigstellung: 2023. Der Verkehr wird zweispurig je Richtung weiterlaufen.

2023: In der zweiten Bauphase folgen der Abriss der bestehenden Brücke und der Neubau des zweiten Teilbauwerks. Der Verkehr wird jetzt über je drei Fahrstreifen je Richtung geführt.

Über die breite des Fuß- und Radweges gab es im Vorfeld einige Diskussionen. Geplant sind Radwege mit einer Breite von 2,67 Metern.
Über die breite des Fuß- und Radweges gab es im Vorfeld einige Diskussionen. Geplant sind Radwege mit einer Breite von 2,67 Metern. © Keipke Architekten | Foto:

2026: Voraussichtliche Fertigstellung des zweiten Brückenbauwerks. Abschließend wird das erste Teilbauwerk über eine Distanz von 14 Metern in seine endgültige Lage verschoben.

Der Verkehr wird dann über vier Fahrstreifen je Richtung geführt.

Die veranschlagte Kosten des Bauwerks liegen bei 340 Millionen Euro.

Spatenstich für die Brücke kommt früher als geplant

Der Spatenstich am Montag, 16. Dezember, erfolgt eher als geplant. Eigentlich sollte der Startschuss erst 2020 fallen. „Wir haben es geschafft, in einem Jahr Baurecht zu schaffen und die jüngsten Ausschreibungsverfahren für die beteiligten Firmen sind auch reibungslos verlaufen“, sagt Simone Döll, Sprecherin der DEGES.

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Für Burkhard Landers, Präsident der Niederrheinischen IHK zu Duisburg, Kreis Kleve und Kreis Wesel ist dies ein „positives Signal. Je schneller wir Brücken und Straßen planen, desto schneller können wir anfangen, sie zu reparieren. Das erwarten auch die Unternehmen und ihre Beschäftigten in unserer Region“, sagt Landers, der ein Kompliment ans Verkehrsministerium, die Bezirksregierung und Straßen NRW ausspricht. Doch, so Landers: „Das positive Signal der A40-Rheinbrücke muss jetzt auch Signalwirkung für unsere weiteren Baustellen haben, wie das Kreuz Kaiserberg, die A 59 und die Uerdinger Rheinbrücke.“