Moers. Bei einem Filmprojekt in Moers finden Jugendliche den Mut, ihre Geschichte vor der Kamera zu erzählen. Alle haben einen besonderen Hintergrund.

Fünf Kurzfilme waren vergangene Woche im Atlantic-Kinocenter in Moers zu sehen, gedreht von Schülerinnen und Schülern des Hermann-Gmeiner-Berufskollegs und der Jugendwerkstatt des Sozialträgers SCI:Moers. Die Filme sind Ergebnis einer Arbeitsgemeinschaft zwischen Kolleg und SCI, die Anfang Juni gegründet wurde.

Begleitet wurden die jungen Filmemacher von Regisseur Frederik Göke und Kameramann Andrei Turcan. Ein Ziel des Projektes: Die Teilnehmenden sollten den Mut finden, ihre ganz eigene Geschichte zu erzählen, schließlich hat jede und jeder von ihnen einen ganz besonderen Hintergrund.

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So hat ein Projektteilnehmer zum Beispiel einen ganz persönlichen, intimen Film zur sexuellen Orientierung gemacht. „Da wo ich herkomme, ist Homosexualität eine Krankheit, eine Schande für die Familie, mit allen auch schrecklichen Konsequenzen. Ich wollte mit meinem Film zeigen, dass jeder Mensch unsere Achtung, unseren Respekt verdient, egal welcher Hautfarbe, Religion, Nationalität“, wird er in einer Mitteilung an die Redaktion zitiert.

„Der innere Spiegel“ handelt von der Sucht nach Perfektion

Eine andere Projektteilnehmerin hat in ihrem Film „Der innere Spiegel“ den Schönheitswahn, die Sucht nach Perfektion thematisiert. Die Filme zeigen laut Mitteilung auch das Gefühl, einem System ausgeliefert zu sein – irritierende, nachgestellte Gespräche mit Behördenvertretern, bei denen einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Da konnte man sich bei den witzigen Kurzfilmen zum Umweltschutz regelrecht erholen – großartige, urkomische Szenen.

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Die Filme werden jetzt zu Filmfestivals geschickt. Weitere Vorführungen durch das Hermann-Gmeiner-Berufskolleg, den SCI:Moers und das Kulturbüro Moers sind geplant, werden über die Websites angekündigt oder können dort erfragt werden. „Was mich bewegt“ wurde gefördert vom Ministerium für Bildung und Forschung (Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung), Bundesverband Jugend und Film, Movies in Motion – mit Film bewegen und dem Kulturbüro der Stadt Moers.

Bei dem Projekt zur Vermittlung von Medienkompetenz haben das Hermann-Gmeiner-Berufskolleg (HGB) Moers, Schulleiterin Marlies Zimmermann-Schubert und der SCI:Moers, Geschäftsführer Frank Liebert zusammengearbeitet. Unterstützt wurde es vom Kulturbüro der Stadt Moers, Eva Marxen, die die Mittel (10.000 Euro) beantragte.