Moers. In Moers starten Hermann-Gmeiner Berufskolleg und SCI ein Filmprojekt für Jugendliche. Einen Regisseur haben sie auch schon gefunden.

Kultur macht stark: Das ist nicht nur der Name eines bundesweiten Förderprogramms, das wissen auch Marlies Zimmermann-Schubert und Frank Liebert. Deshalb bringen die Leiterin des Hermann-Gmeiner Berufskollegs und der Geschäftsführer des SCI:Moers jetzt ein Filmprojekt für zwölf Jugendliche auf den Weg. Einen Regisseur haben sie auch schon gefunden.

Zwischen 14 und 18 Jahre alt sind die Jugendlichen, deren Projektarbeit Ende dieser Woche beginnt. Am Freitag treffen sich sechs Jugendliche aus der SCI-Jugendwerkstatt an der Barbaraschule, am kommenden Montag starten ebenfalls sechs Jugendliche am Gmeiner-Berufskolleg.


Der Entstehungsprozess spielt eine wichtige Rolle

Was dann passiert, ist noch nicht festgelegt. Ob es ein, zwei oder mehrere Filme werden, in denen die Jugendlichen eine Rolle spielen, soll sich im Verlauf des Projektes zeigen. „Der Entstehungsprozess ist wichtig“, sagt Maria Kalaitzidou, die am Berufskolleg die individuelle Förderung koordiniert. Jeweils drei Schülerinnen und Schüler aus der internationalen Förderklasse und aus der Berufsvorbereitung nehmen teil.

Die Lebensläufe der Projektteilnehmenden sind unterschiedlich, Jugendliche aus dem Iran, Irak und Syrien sind unter anderem dabei. In jedem Fall soll ihnen das Projekt helfen, sich kreativ und künstlerisch zu betätigen. „Das Projekt ist auch ein wichtiges Stück Integration“, sagt Kalaitzidou.


Jugendliche sollen sich in politische Debatte einmischen

Begleiten wird das Projekt der Moerser Regisseur und Schauspieler Frederik Göke: „Über die Film-AG können sich die Jugendlichen in die politische und gesellschaftliche Debatte einmischen. Es geht um die Frage, welche Vorstellungen ich für mein eigenes Leben habe und wie diese Fragen zu unserer Gesellschaft passen.“ Göke, der schon Erfahrung mit ähnlichen Projekten hat, wird dabei unterstützt vom Kameramann André Turcan und Lehrerinnen und Lehrern. Die Jugendlichen haben sich bewusst für das Projekt entschieden, gearbeitet wird außerhalb der Schulzeit. Ob die SCI-Gruppe und die Berufskolleg-Gruppe für sich selbst arbeiten oder zu einer Gruppe verschmelzen, soll sich nach den ersten Sitzungen entscheiden.


Projekt wird mit 10.000 Euro gefördert

Im September sollen der Film oder die Filme der Öffentlichkeit präsentiert werden – auch von den Jugendlichen. Eine anschließende Diskussion ist vorgesehen. Göke: „Sie können lernen, sich im Diskurs zu behaupten.“

Eine wichtige Rolle spielt Eva Marxen, die Leiterin des städtischen Kulturbüros. Sie hat die Förderung für Kultur macht stark beantragt. 10.000 Euro für das Projekt mit 66 Stunden Umfang fließen jetzt aus dem Berliner Bildungsministerium nach Moers.