Moers. Beim ersten Meerbecker Herbstsalon haben Anja und Wolfram Reutlinger sowie Gulnaz Aimakova die Besucher auf eine interessante Reise mitgenommen.
„Chosch keldingiz!“ Dieser kasachische Willkommensgruß erklang am Samstagabend in der Meerbecker Werkstatt. Es ging auf eine sprachliche, musikalische und kulinarische Reise – und das ganz ohne Flugzeug. Der erste Meerbecker Herbstsalon bot die perfekte Kulisse. Wer die Ideenwerkstatt an der Zwickauer Straße 16 betrat, wurde von Anja und Wolfram Reutlinger freundlich begrüßt. Die beiden haben sich einen langgehegten Traum erfüllt: „Unsere Idee ist es, einen Raum für Kunst und Kultur zu öffnen. Meerbeck hat so viel zu bieten“, sagte Wolfram Reutlinger.
Vielfalt deuten schon die bunten Werkstattwände an: Bilder von Meerbecks Menschen, liebenswerten Eckchen und Treffpunkten sind hier zu sehen. Im Oktober 2018 öffnete die Ideenwerkstatt erstmalig ihre Türen. Das Credo: Menschen aller Hautfarben und aller Religionen können sich treffen, ihre Ideen einbringen und das Kulturleben vor Ort gestalten. Das Konzept geht auf.
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Schon am Schaufenster blieben viele Besucher stehen und schauten in die modernen Räume. Die Klavierklänge hallten hinaus und lockten Musikliebhaber jeden Alters an. Es machte neugierig, was im Inneren passiert. Der Herbstsalon begann mit einer kartografischen Reise nach Kasachstan. Mit Konzertpianistin Gulnaz Aimakova gestaltete eine gebürtige Kasachin und jetzige Moerserin den Abend mit, so dass die Themenwahl nicht schwer fiel. Zudem stammen viele Meerbecker aus Kasachstan.
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Einen Überblick über die kasachische Kultur gab Wolfram Reutlinger: „Kasachstan ist das neuntgrößte Land der Erde“, erklärte er. „Und Kasachstan hat genauso viele Einwohner wie Nordrhein-Westfalen.“ Einige Besucher erinnerten sich an ihr Land Kasachstan zurück und schlüsselten mit Reutlinger die Orte auf. Etwa den Balkhash-See oder Astana, die Hauptstadt Kasachstans. „Wie in Meerbeck gab es in Karanda Bergbau, an dem sich Menschen verschiedenster Herkunft beteiligten“, erklärte Reutlinger und zeigte Bilder der Stadt.
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Die Reise führte weiter in die südliche Großstadt Schymkent. Hier wuchs Musikerin Aimakova auf und studierte am staatlichen Konservatorium. Ihr Klavierspiel ließ die Zuhörer so empfinden, als stünden sie vor den imposanten Sehenswürdigkeiten Kasachstans. Federleicht spielte Aimakova Frédéric Chopins „Fantasie Impromptu“ in Cis-Moll, gefolgt von Frank Sinatras Songs und kasachischen Volksweisen, darunter das Lied „Augenstern“ des Komponisten Abai. Aimakovas Mann Georg erzählte vom Weg nach Europa und ihrem Kennenlernen in Berlin. Gekleidet war er im traditionellen Ornamentmantel mit Mütze gegen die Kälte.
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Vom Publikum gab es viel Applaus. Mit einem Glas Wein, guten Gesprächen und einer grandiosen Spielzugabe von Aimakova klang der Abend aus, der neugierig gemacht hat auf mehr.