Neukirchen-Vluyn. Neukirchen-Vluyn stellt mögliche Perspektiven und einen potenziellen Investor vor. In einem Punkt gibt es Kritik an der Quartiersentwicklung.

Wie geht es weiter auf Niederberg? Unter dieser Frage stand das erste Stadtgespräch, zu dem die Verwaltung gemeinsam mit der Volkshochschule am Donnerstagabend einlud. „Ich finde, das ist ein tolles Format. Wir wollen ganz bewusst die Meinung der Einwohner hören“, sagte Bürgermeister Harald Lenßen.

Mit der Resonanz war er zufrieden, gut 80 Bürger waren gekommen. Wirtschaftsförderin Ulrike Reichelt skizzierte den Werdegang des ehemaligen Bergwerkareals nach der Zechenschließung 2001.

„Ziel war es immer das Zusammenwachsen der beiden Ortsteile zu fördern und eine Funktionsschwächung der beiden Zentren zu verhindern“, erklärte Reichelt. Im Vordergrund stand am Donnerstag die 90.000 Quadratmeter große Süd-Ostfläche, also das Areal um die denkmalgeschützten Fördertürme und Maschinenhallen.

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Nutzungspotenzial sieht Reichelt dort im Bereich Sport, Kunst und Kultur: „Man könnte zum Beispiel Foodtruck-Festivals veranstalten, weil die Atmosphäre sehr urban ist.“ Der Platz vor der Halle soll öffentlich nutzbar sein, eine Art „Bürgerpark“ soll entstehen. Dabei stellte die Wirtschaftsförderin auch den potenziellen Investor Jürgen Tempelmann vor, der das Quartier gestalten möchte.

Dann waren die Besucher dran. Schon zu Beginn der Veranstaltung durften sie notieren, welche Chancen und Risiken sie für den Standort Niederberg sehen. Diese Listen gingen Lenßen und Reichelt durch. Gastronomie oder neue Arbeitsplätze standen auf der Chancen-Seite. Ebenso Einkaufsmöglichkeiten und Nahversorgung.

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Vor allem die Niederberger nutzten die Gelegenheit, die Verwaltung ein wenig in die Mangel zu nehmen. „Man hat uns damals versprochen, dass es eine Nahversorgung auf der Fläche geben wird. Wir fühlen uns verschaukelt“, sagte ein Anwohner. Bürgermeister Lenßen konterte: „Nahversorgung ist nicht nur Lebensmittel. Man kann genauso andere Einzelhändler ansiedeln.“

Gleichzeitig befürchtete man aber auch ein Ausspielen zwischen den beiden Stadtteilen Neukirchen und Vluyn. Es gab aber auch ganz praktische Gestaltungsvorschläge für das Gebiet: Man solle darauf achten, dass der Blick zur Niederrheinallee nicht verbaut werde.