Neukirchen-Vluyn. Neukirchen-Vluyn ist eine von 15 Kommunen, die jetzt als neue Teilnehmer in das Projekt „Global nachhaltige Kommune“ einsteigen. Das hat Folgen.

Auf den ersten Blick wirkt das Thema etwas sperrig und abstrakt. Was es bedeutet, dass Neukirchen-Vluyn jetzt am Projekt „Global Nachhaltige Kommune“ (GNK) teilnimmt, hat sich im Juli dieses Jahres, als die Teilnahme im Stadtrat verkündet wurde, manchen Anwesenden sicher auch nicht sofort erschlossen. Jetzt hat eine sogenannte Steuerungsgruppe mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Bildung und Gesellschaft zum ersten Mal getagt und etwas Licht ins Dunkel gebracht.

Es geht im Wesentlichen um eine fokussierte Bündelung von Maßnahmen, Konzepten und Handlungsempfehlungen. „Wir müssen einen roten Faden suchen“, erklärt Bürgermeister Harald Lenßen mit Verweis auf die diversen Konzepte (Inklusion, Wohnen, Flüchtlinge, Mobilität, etc.) und Arbeitsgruppen. Alles laufe „irgendwo nebenher“, sagt er.

Das bringt natürlich eine gewisse Unübersichtlichkeit mit sich. Bisher sei auch in der Stadtverwaltung ein bestimmtes Konzept in einem Amt angesiedelt, ein anderes in einem anderen, erklärt Wirtschaftsförderin Ulrike Reichelt, die – stellvertretend – zusammen mit dem Klimaschutzmanager Stephan Baur die Projektleitung inne hat.

Die Konzepte werden nicht isoliert betrachtet

Dem Gedanken des GNK folgend sollen die Konzepte nicht mehr isoliert betrachtet werden. Am Ende des Prozesses sollen Leitlinien und operative Maßnahmen erarbeitet sein, die dann wiederum als strategische Ziele für die nächste Ratsperiode gewertet werden und zudem in die Konzeption des Stadtentwicklungskonzeptes 2040 einfließen.

Die Stadt als eine von 15 Modellkommunen in NRW wird auf diesem Weg begleitet von der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21. Die hat, wie Baur erläutert, zuvor eine Bestandsaufnahme gemacht und die Stärken und Schwächen der Stadt herausgearbeitet. Die fließen in die laufende Arbeit ein.

Das Projekt basiert auf den 17 UN-Zielen einer nachhaltigen Entwicklung (SDGs). Diese sind zu zehn Themenfeldern gebündelt, aus denen sich jede teilnehmende Kommune fünf auswählt. Angesichts des Projektträgers ist „Globale Verantwortung & Eine Welt“ vorgegeben.

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Neukirchen-Vluyn befasst sich zudem mit den Themen: nachhaltige Mobilität, Ressourcenschutz & Klimafolgenanpassung, Soziale Gerechtigkeit & zukunftsfähige Gesellschaft sowie Gute Arbeit & Nachhaltiges Wirtschaften. Die Schwerpunkte werden im Folgenden mit Leben gefüllt unter Betrachtung des klimafreundlichen Mobilitätskonzepts oder ähnlichen Aspekten.

Die Steuerungsgruppe tagt noch vier Mal bis zum Abschluss des Projekts im Frühjahr 2021. Beim Treffen am 5. Dezember wird die Arbeit zu den Themenfeldern konkretisiert.