Moers/Neukirchen-Vluyn. Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion will den Antrag für das Planfeststellungsverfahren einreichen – ein wichtiger Moment für die Bürger.

Nach sieben Jahren Planung für eine Höchstspannungsleitung von Wesel über Moers und Neukirchen-Vluyn nach Hüls hat die Firma Amprion nun ein Etappenziel vor Augen. Der Übertragungsnetzbetreiber will Ende Oktober den Antrag für das Planfeststellungsverfahren bei der Bezirksregierung einreichen. Parallel beginnen die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern entlang der Trasse über Entschädigungen.

Das Planfeststellungsverfahren ist ein wichtiges Instrument für die Bürger, erhalten sie doch hier die Gelegenheit, die Pläne einzusehen und gegebenenfalls Bedenken zu erheben. Die Daten der Offenlegung müssen von der Bezirksregierung noch festgelegt werden. Laut Amprion-Sprecherin Anne Frentrup soll der acht Ordner umfassende Antrag noch 2019 in den Rathäusern der beteiligten Kommunen offengelegt werden. Amprion selbst will Bürgersprechstunden anbieten, um Interessenten beim Lesen und Verstehen des Antrags zu helfen. Um die grundsätzliche Diskussion der Trasse werde es in den Sprechstunden nicht gehen, so Frentrup.

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An der Trassenführung gibt es seit Jahren Kritik von der Bürgerinitiative „Moers unter Hochspannung“. Deren Forderung, die Leitungen zum Umspannwerk Utfort in den Boden zu verlegen, weist Anne Frentrup zurück. Das Gesetz sehe für die Trasse, abgesehen von der Rheinquerung bei Voerde, keine Erdkabel vor, und Amprion habe keineswegs die Freiheit, das Verlegen von Leitungen „unter Tage“ aus eigenem Antrieb zu prüfen. Geplant sind 81 neue 70 Meter hohe Masten (die NRZ berichtete). Diese Höhe ermögliche größere Distanzen zwischen den Masten, so dass man 35 Standorte weniger benötigen werde. Die Kleingartenanlage in Utfort etwa werde zwar weiter überspannt, aber künftig ohne Masten sein. Die Hochspannungsleitungen werde man 60 Meter von der Wohnbebauung entfernen.