Neukirchen-Vluyn. Zwischen Terniepenweg und Campingplatz soll Strom für 1100 Haushalte produziert werden. Noch gibt es aber planungsrechtliche Hürden.

Nach dem Areal an der Mühlenfeldstraße plant Enni einen zweiten Solarpark in Neukirchen-Vluyn. Und das offenbar möglichst schnell. Zu diesem Zweck hat der Energieversorger bereits eine Fläche zwischen Terniepenweg und dem Campingplatz gepachtet. Mit dem dort geplanten Solarpark „Hoschenhof“ könnte Enni laut eigener Aussage jährlich vier Millionen Kilowattstunden Strom CO2-frei erzeugen. Dies entspricht dem Jahresbedarf von rund 1100 Haushalten. Der Strom soll außerdem problemlos in das Mittelspannungsnetz eingespeist werden können, das sich bereits im Westen der Fläche befindet. Der Energieversorger verfolgt damit sein Ziel weiter, die Energiewende voranzutreiben.

Noch ist das rund 5,4 Hektar große Areal allerdings ausschließlich als landwirtschaftliche Nutzfläche ausgewiesen. Um dort einen Solarpark zulassen zu können, muss zunächst der Flächennutzungsplan geändert werden. Darum befindet sich das Thema am Mittwoch auf der Tagesordnung des Stadtentwicklungsausschusses. Der soll die Grundlagen dafür schaffen, dass aus der Landwirtschaftsfläche ein „Sondergebiet Photovoltaikanlage“ (PVA) wird.

Mit der Änderung kann Enni an der Ausschreibung der Bundesnetzagentur teilnehmen

Die Zuwegung soll über die Privatstraße des Campingplatzes „Am Hoschenhof“ neben der Littardschen Kendel erfolgen. „Der Verkehrsweg ist für das Vorhaben hinreichend leistungsstark ausgebaut, eine entsprechende Nutzung wird vertraglich vereinbart. Zusätzliche öffentliche Verkehrserschließungsmaßnahmen sind aller Voraussicht nach nicht erforderlich“, heißt es in der Beschlussvorlage der Stadt.

Darüber hinaus möchte Enni das Grundstück nicht nur für Stromerzeugung nutzen. So soll auf der Fläche rund um die Solaranlage auch eine landwirtschaftliche Nutzung weiterhin möglich sein. „Die Errichtung der Photovoltaikmodule auf der Vorhabenfläche soll in einer landschaftsgerechten und artenschutzrechtlich optimierten Gesamtkonzeption erfolgen“, heißt es weiter.

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Enni bestätigt die Pläne, hält sich wegen des politischen Entscheidungsprozesses aber mit Vorschlägen zur landwirtschaftlichen Nutzung oder mit Prognosen darüber zurück, wann der Solarpark in Betrieb gehen könnte. „Wir freuen uns, wenn es schnell geht“, sagt Enni, aber man wolle nicht vorgreifen. Endlos Zeit hat Enni aber nicht, weil sie sich an der Ausschreibung der Bundesnetzagentur für Photovoltaik-Freiflächen beteiligen möchte, die ihr finanzielle Vorteile verspricht. Bekommt Enni den Zuschlag, muss das Unternehmen den Solarpark in zwei Jahren realisieren.

Nun liegt es an der Politik. Denn, um an der Ausschreibung teilnehmen zu können, ist eine Änderung des Flächennutzungsplans zwingende Voraussetzung.