Moers. An der Hauptverkehrsader in der Moerser Innenstadt gibt es viel Lärm. Das soll sich mit Tempo 30 ändern. Die Stadt hat eine Alternative geprüft.

Mit dem neuen Lärmaktionsplan könnte es gravierende Änderungen auf dem wichtigsten Straßenabschnitt durch die Innenstadt geben. Für die Rheinberger Straße, den Neuen Wall und die Uerdinger Straße soll sobald wie möglich Tempo 30 gelten. Zurzeit sind dort 50 Stundenkilometer erlaubt. Auf anderen Straßen soll ebenfalls Tempo 30 gelten , jedoch nur nachts.

Grundlage für die Änderungen ist der Lärmaktionsplan. Den hat die Stadt schon vor sechs Jahren aufgestellt, laut EU-Richtlinie muss er jetzt erneuert werden. Aktuelle Lärmmessungen haben ergeben, dass es entlang der Innenstadt-Verkehrsader besonders viele Menschen gibt, die zuviel Lärm ausgesetzt sind. Für die Messungen gibt es Dezibel-Werte aus der EU-Lärmrichtlinie und vom Landesbetrieb Straßen.NRW.

Stadt Moers hat die Alternative Flüsterasphalt geprüft

Legt man letztere zugrunde, gibt es an der Verkehrsader durch die Moerser Innenstadt 86 Betroffene, die tagsüber zuviel Lärm ausgesetzt sind, nachts sind es 142. Mit einer Umstellung auf Tempo 30 würden sich diese Zahlen laut Stadt auf 0 (tagsüber) und 63 (nachts) reduzieren. Für Tag und Nacht gibt es unterschiedliche Grenzwerte.

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Die Stadt empfiehlt deshalb, auf dem Abschnitt der Verkehrsader zwischen Mühlenstraße und Augustastraße kurzfristig Tempo 30 einzurichten. Geprüft hat sie außerdem, ob so genannter Flüsterasphalt eine Alternative ist. Weil das aber eine „langfristige Maßnahme“ sei, sei die Temporeduzierung vorzuziehen.

Lärmaktionsplan wird am 12. September diskutiert

Bei den jüngsten Lärmmessungen sind auch Teile der Hülsdonker Straße (Fasanenstraße bis Kreuzung Krefelder Straße) und der Römerstraße (Bismarckstraße bis Kirschenallee und Peter-Zimmer-Straße bis Homberger Straße) aufgefallen. Hier empfiehlt die Stadt, die zulässige Höchstgeschwindigkeit nachts auf 30 km/h zu reduzieren. Bei zahlreichen anderen Straßen, an denen gemessen wurde, seien seitens der Stadt keine Maßnahmen notwendig.

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Der Lärmaktionsplan soll mit den entsprechenden Maßnahmen im Ausschuss für Stadtentwicklung am 12. September (16 Uhr, Ratssaal) diskutiert werden. Die CDU will dem Paket zustimmen, wie Verkehrs-Fachfrau Julia Zupancic am Mittwoch sagte: „Der Lärm muss reduziert werden, auch wenn es eine Hauptstraße ist. Hier einen anderen Asphalt aufzutragen, ist nicht der richtige Weg, auch weil der Bereich am Königlichen Hof noch umgestaltet werden soll.“

Bei der SPD und damit auch beim Bündnis für Moers gibt es noch keine abschließende Meinung zum Lärmaktionsplan und seinen Maßnahmen, wie der SPD-Fraktionsvorsitzende Atilla Cikoglu am Mittwoch sagte.