Am Niederrhein. An Gesamtschulen fehlen in der Regel Sonderpädagogen. Und selbst Schulen, an denen alle Stelle besetzt sind, haben Probleme in manchen Bereichen.

Die Schule hat wieder angefangen. Derweil schlägt der deutsche Lehrerverband Alarm. Der Lehrermangel verschärfe sich immer mehr, heißt es. Wie die Situation in Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn aussieht? Wir haben bei den hiesigen Schulen nachgefragt und von zwölf Lehranstalten Auskunft bekommen.

An den Gesamtschulen gibt es demnach ein Problem bei den Stellen für Sonderpädagogen. An der Neukirchen-Vluyner Gesamtschule sind drei Stellen für Sonderpädagogik zum fünften Mal leergelaufen, heißt es. Auch an der Unesco-Schule in Kamp-Lintfort ist eine Sonderpädagogik-Stelle nicht besetzt. Hier hofft man aber auf eine Besetzung zum 1. November, da sie neu ausgeschrieben wird. An der Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Moers sind alle drei ausgeschriebenen Stellen für Sonderpädagogik nicht besetzt.

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„Eine Vertretung für fehlende Sonderpädagogen kann gar nicht organisiert werden, weil es dafür kein Fachpersonal gibt. Die Inklusionskinder ‚laufen mit‘, werden im Rahmen der Möglichkeiten von den Fachlehrkräften genauso gefördert wie alle anderen Kinder auch“, teilt man dort mit und reagiert mit Kopfschütteln.

Vergleichsweise gut sieht die Situation offenbar bei den Berufskollegs aus. So sind beim Berufskolleg für Technik die Stellen ebenso besetzt wie beim Mercator-Berufskolleg, wo es allerdings im Fachbereich Englisch dennoch eine relativ knappe Besetzung gibt, bedingt durch Elternzeit- und Teilzeiteffekte, wie es heißt. Am Hermann-Gmeiner-Berufskolleg sind derzeit vier Stellen unbesetzt, allerdings sei für drei dieser Stellen eine Nachbesetzung für den 1. November zugesichert, heißt es dort.

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Am Gymnasium Rheinkamp sind demnach zurzeit alle Lehrerstellen besetzt. Anfallender Vertretungsunterricht werde „ad-hoc“ durch die Kolleginnen und Kollegen aufgefangen, die Vertretungsbereitschaften haben. „Unsere Schule befindet sich in der glücklichen Lage aufgrund einer guten Lehrerbesetzung den Unterricht ungekürzt erteilen zu können“, schreibt das Georg-Forster-Gymnasium aus Kamp-Lintfort. In den vergangenen 1,5 Jahren wurden zehn Stellen ausgeschrieben, die mit qualifizierten Lehrkräften besetzt werden konnten. „Positiv daran ist auch, dass sich dadurch unser Kollegium verjüngt hat.“

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Am Gymnasium Adolfinum ist die Situation derweil etwas differenzierter. Man habe die Stellen besetzt, die ausgeschrieben werden durften, aber nicht alle, die es an der Schule gebe. Acht Kolleginnen und Kollegen seien in Mutterschutz oder Elternzeit oder dauerhaft erkrankt. Das wiederum führt dazu, dass die Stellen über eine längere Zeit nicht durch die Stammlehrkraft besetzt sein können.

An der Sonneck-Schule sind vier von 100 Stellen nicht besetzt, auch hier fehlen Sonderpädagogen. Nach Möglichkeit werden Quereinsteiger eingestellt. Derweil ist an der Hans-Lenhard-Schule dagegen alles im grünen Bereich. (sovo)