Moers. Revierförster Marco Müller sieht – noch – keine bleibenden Schäden im Ökosystem Wald. Doch an einer Stelle ist der Schaden bereits ziemlich groß.

Rund 340 Hektar Wald gibt es in Moers. Nicht überall richtet die anhaltende Trockenheit bleibende Schäden an – noch nicht, wie Förster Marco Müller weiß.

Müller ist seit 2015 als Revierförster beim Forstamt Niederrhein zuständig für die Wälder zwischen Moers und dem Kempener Land. Seinen Beruf übt er schon länger aus, doch das, was vergangenes und dieses Jahr passiert, hat er noch nicht erlebt: „Der Boden ist trocken, die Blätter fallen viel zu früh von den Bäumen, die Lage ist insgesamt schwierig. Die Bäume haben Stress.“

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Schwierig, aber nicht hoffnungslos. Denn laut Müller können selbst zwei trockene Sommer in Folge dem Ökosystem Wald kaum etwas anhaben. Außerdem gebe es immer noch die Möglichkeit, dass es in diesem Jahr noch nennenswerte Niederschläge gebe, so dass sich die Moerser Wälder wenigstens etwas erholen könnten.

Zu leiden haben besonders die Buchen, wie Müller berichtet: „Sie brauchen mehr Wasser als andere Bäume, in einigen Fällen gibt es bei den Buchen auch einen Pilzbefall in den Baumkronen.“ Der Zustand des größten zusammenhängenden Moerser Waldes, dem Lauersforter Wald, sei zurzeit aber noch gut. Das habe auch damit zu tun, dass der im privaten Besitz befindliche Wald immer wieder durchforstet werde und den Bäumen genug Platz zur Entwicklung gegeben werde. Hauptsächlich gebe es dort Eichen und Buchen.

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Anders sehe es dagegen in dem kleinen Wäldchen an der Asberger Straße unweit des Sportplatzes aus. Rund 40 Prozent der Eichen seien bereits wegen der monatelangen Trockenheit abgestorben. Müller: „Das ist ein grausiges Bild.“ Der Grund: Weil das Waldstück so klein ist, finde sich kein Forstbetrieb, der es durchforsten könnte. Die Betriebe lehnten solche Anfragen als unrentabel ab.

Die Folge: Die Bäume stehen durch den natürlichen Wuchs dicht beieinander und nehmen sich gegenseitig den Lebensraum. Dass es in Moers kaum Nadelhölzer gebe, ist laut Marco Müller in diesen Zeiten ein Vorteil. Der Befall von Fichten durch Borkenkäfer schreite voran, viele Bäume würden sterben.