Moers. . Marco Wesselowsky betreut ab sofort die Privatwaldbesitzer sowie die Wälder der Kommunen zwischen Moers und dem Kempener Land.
Ganz frisch im Amt und voller Tatendrang ist der neue Revierförster beim Forstamt Niederrhein: Marco Wesselowsky betreut ab sofort die Privatwaldbesitzer sowie die Wälder der Kommunen zwischen Moers und dem Kempener Land. Langeweile wird bei ihm nicht aufkommen. Allein in Moers gibt es 340 Hektar Wald, was übrigens fünf Prozent der Moerser Fläche ausmacht. 90 Hektar Wald nennt die Stadt ihr Eigen. Der große Rest gehört Privatleuten.
Wald muss gepflegt und durchforstet werden, damit die Bäume standfest sind und einmal gutes Holz abgeben. Daher gibt es beim Forstamt Niederrhein eigens einen Förster für die Privatbesitzer. Und auch beim Land sieht man es gerne, wenn die „Privaten“ sich um ihre Wälder kümmern und sich in den Forstbetriebsgemeinschaften vor Ort zusammenschließen. „Die größeren Waldbesitzer tun dies auch. Aber wir möchten auch die, die deutlich unter 10 Hektar Wald besitzen, in die Gemeinschaften holen“, appelliert der stellvertretende Leiter des Regionalforstamtes, Christoph Zebunke.
Nur jeder Zweite ist Mitglied
Ein Privatwaldbesitzer ist auch Dieter Werries, Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Moers. Ihr gehören auch die Waldbesitzer im Bereich Sonsbeck, Alpen, Rheinberg, Kamp-Lintfort, Moers und Neukirchen-Vluyn an. Gut 100 sind es, was aber nur weniger als 50 Prozent aller Waldbesitzer in dieser Region ausmacht.
Mitglieder einer Forstbetriebsgemeinschaft haben viele Vorteile: „Man trifft andere Waldbesitzer, bekommt Informationen, wir organisieren aber auch Ausflüge und Besichtigungstouren.“ Und: „Die Mitglieder zahlen für die Dienste des Forstamtes bei der Bewirtschaftung des Waldes nur die Hälfte“, merkt Christoph Zebunke an.
Was, wann in welchem Wald an Arbeiten anfällt, dafür ist Marco Wesselowsky Fachmann und Ansprechpartner. „Manche Waldbesitzer haben einige Kenntnisse. Viele aber auch nicht“, hat er festgestellt. So könne beispielsweise bei Pflanzungen nicht jede Baumart auf jedem Boden wachsen. Beratung gibt es auch beim Verkauf von Holz oder Flächen. Auch Wissen über den Naturschutz hat der Förster: „Beispielsweise darf im Umkreis von 100 Metern an einem Habichtshorst nicht gearbeitet werden.“ – Viel Know-how, das nicht nur die im Altkreis Moers sondern auch die übrigen 50 000 Mitglieder in den 330 Forstbetriebsgemeinschaften in ganz NRW zu schätzen wissen.
Ganz wichtig sei auch die „Verkehrssicherungspflicht“, also das Verhindern von Unfällen durch herabfallende Äste oder umgestürzte Bäume, so Wesselowsky. „Da steht der Eigentümer in der Pflicht, zumindest, wenn es sich um Bäume an öffentlichen Straßen handelt.“ Rat des Fachmannes: „Zweimal im Jahr müssen Kontrollen der Bäume erfolgen, wenn man sich gesetzlich absichern will.“
„Leider gibt es immer noch viele kleine Waldbesitzer, die sich überhaupt nicht um ihren Wald kümmern“, berichtet Dieter Werries. Manchem sei gar nicht klar, dass er ein Stück Wald irgendwo geerbt habe, weil das anhand des Grundbuchauszugs nicht ohne weiteres zu sehen sei. Förster Christoph Zebunke unterstreicht: „In der Forstbetriebsgemeinschaft wird niemand zu etwas gedrängt. Wir tun nur das, was der Waldeigentümer auch möchte.“