Moers. Die Tuwas Genossenschaft liegt im Trend. Kürzlich wurde gefeiert. Es gibt etliche Projekte in Moers, Rheinberg und in Neukirchen-Vluyn.
Als sich die Genossenschaft Tuwas 2012 gegründet hat, wussten die Initiatoren wohl nicht, wie sehr sie mit ihrem Projekt ein paar Jahre später im Trend liegen würden. Das war auch ein Grund, um kürzlich unter anderem am Internationalen Tag der Genossenschaften mit einer kleinen Feier an das Engagement zu erinnern.
Tuwas hilft derzeit 58 Menschen mit einer Beschäftigung, ihr Leben auf eigene Füße zu stellen. Für Tuwas sind dabei die Läden in Moers, Kronprinzen- und Hugostraße, sowie in Xanten an der Klever Straße die finanzielle Grundlage. Jeder könne dort gute gebrauchte Waren kaufen oder einfach nur stöbern, sagt Tuwas-Vorstand Rainer Tyrakowski-Freese. Die Waren, die angeboten werden, stammen oft aus Haushaltsauflösungen und sind so gut wie neuwertig. „Auch Nachhaltigkeit spielt bei uns eine große Rolle“, sagt der Vorstand. Daher unterhält die Genossenschaft auch Projektläden in Neukirchen-Vluyn und Rheinberg sowie ein Repaircafe in Neukirchen im Projektzimmer an der Hochstraße.
Nach einer Insolvenz gegründet
Die Genossenschaft Tuwas wurde 2012 nach der Insolvenz der „Neuen Arbeit Niederrhein“ gegründet. Man startete jedoch einen kompletten Neubeginn. „Die Geschäftsform der Genossenschaft mit dem gemeinsamen sozialen Anliegen war dabei ganz wichtig“, erklärt Tyrakowski-Freese. Früher oft noch als „Sozialismus“ missverstanden, sind Genossenschaften wieder hoch aktuell, wie auch der Gastredner Professor Philipp Degens von der Universität Hamburg zu berichten weiß: „Seit zehn Jahren hat sich die Zahl der in Deutschland gegründeten Genossenschaften um ein Drittel erhöht.“ Was wohl auch mit der Finanzkrise zu tun habe. „Genossenschaften sind im Ausland ein Trend.“
Genossenschaft hat was mit Selbsthilfe zu tun
Genossenschaft, das hat auch immer etwas mit Selbsthilfe und Mitgliedschaft zu tun. Wie an dem Beispiel der alten Genossenschaftsbanken in Deutschland zu sehen ist. Sie wurden einst von Bauern gegründet, die auf dem Bankensektor damals kein Geld bekamen. Degens: „Auch heute geht es um Mitglieder, gemeinsames Eigentum und Selbstbestimmung. Beispielsweise gibt es in den USA etliche neue Unternehmen, bei denen alle Mitarbeiter auch die Firmenanteile halten.“ Was zwar dem alt hergebrachten Prinzip widerspreche. Aber eben dieser heutige Kapitalismus sei es, dem auch viele junge Leute mit ihren Genossenschaftsgründungen begegnen wollten.
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So kümmert sich Tuwas nicht nur um die Integration Arbeitsloser, sondern beispielsweise auch in Rheinberg um ausländische Frauen mit kleinen Kindern, die ohne das Projekt keine Chance hätten, sich zu integrieren.
Ganz neu als Projekt bei Tuwas: „Vier Jahreszeiten“, wobei es unter anderem um die Eingliederung von Menschen durch Jobs in Gartenbau und Landschaftspflege gehe, aber auch um den Naturschutz.
Kontakt zu Tuwas auf www.tuwas-genossenschaft.de. Die Geschäftsstelle an der Kronprinzenstraße 53a ist erreichbar unter