Neukirchen-Vluyn. Das Interesse der Anbieter in Neukirchen-Vluyn am einheitlichen Becherpfandsystem ist nicht da. Stadt und Politik haben einen Hoffnungsschimmer.
Das Aus für ein einheitliches Becherpfandsystem in Neukirchen-Vluyn ist bei der Politik nicht gut angekommen. Allerdings scheinen weder die Verwaltung noch die Fraktionen die Hoffnung ganz aufzugeben, zu einem späteren Zeitpunkt einen erneuten Vorstoß zu wagen. Diesen Eindruck erweckte zumindest die Diskussion in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am vergangenen Mittwoch.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU, Heiko Haaz, sprach das als ein Grund für die ablehnende Haltung der Anbieter von Mitnehm-Kaffee angegebene geringe Kundeninteresse (die NRZ berichtete) an.
Vermutlich sei Neukirchen-Vluyn zu klein. Dann aber müsse man versuchen, mit Moers etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen, betonte Haaz. In der Grafenstadt sind am Freitag, 5. Juli, um 16 Uhr interessierte Gastronomen ins Café Extrablatt eingeladen, dort gibt es Informationen über den Anbieter und das System Cup for Cup. Mit dem Anbieter hatte auch das Stadtmarketing Neukirchen-Vluyn zusammenarbeiten wollen.
Eine Menge Arbeit investiert
„Für uns ist das Thema noch nicht ad acta gelegt“, unterstrich Bürgermeister Harald Lenßen in der Sitzung des Fachausschusses. Aber man könne die Café-Betreiber und Bäckereien ja nicht zwingen, mitzumachen.
Auf kritische Nachfrage von Tom Wagener, dem Sprecher der Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen, wie das Stadtmarketing vorgegangen sei und wie auf den eigenen Festen verfahren werden soll, zeigte die Wirtschaftsförderin Ulrike Reichelt die Vorgänge um das Werben bei den hiesigen Gastronomen auf und betonte, dass man eine „Menge Arbeit“ investiert habe.
Auf den eigenen Veranstaltungen des Stadtmarketings wolle man überflüssigen Müll vermeiden, man suche derzeit nach einem geeigneten Material. In die Verträge soll aufgenommen werden, dass „nach Möglichkeit Plastik zu vermeiden“ sei, sagte Reichelt weiter. Sie setzt nun darauf, dass der Vorstoß, ein einheitliches Becherpfandsystem einzuführen, in Moers erfolgreich ist.
Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen hatte die Idee im August des vergangenen Jahres in die Diskussion gebracht. Seinerzeit gab es einen großen Konsens, dass sich das Stadtmarketing in dieser Angelegenheit einbringen sollte.