Moers. Vor drei Monaten ist der erste Unverpackt-Laden in Moers eröffnet worden. Die Inhaberin Patrizia Paulus hat viele Ideen, was noch möglich ist.

Der Laden läuft: Seit Patrizia Paulus und Timo Schütte ihr „Tante Pati“ in Moers eröffnet haben, sind drei Monate vergangen. Eine Zeit, in der sich der erste Unverpackt-Laden in Moers gut etabliert hat. Mittlerweile sind auch die ersten Kundenwünsche umgesetzt worden.

„Dazu haben wir das Ideenglas“, sagt Inhaberin Patrizia Paulus und zeigt auf die zwei Reihen Schüttgutbehälter, die vom Eingang aus gesehen rechts montiert sind. Dort gibt es glutenfreie rote Linsen, Quinoa gepufft, Cashewkerne. „Die gehen auch gut“, sagt die junge Geschäftsfrau. Die 4-Korn-Flocken sind im Angebot, weil Kunden es sich gewünscht hatten, ebenso die Dinkelflocken oder die geschälte Hirse. Im Standardprogramm sind Nudeln, Reis, verschiedene Müslis und dergleichen mehr.

Sortiment wird sukzessive ausgeweitet

In anderen Bereichen weitet Tante Pati das Sortiment ebenfalls sukzessive aus. So gibt es nun feste Shampoos in Seifenform. „Dazu gibt es bisher nur positive Rückmeldungen“, merkt Paulus an. Wer’s nicht kennt, mag sich sicherlich zunächst über die ungewöhnliche Form wundern. Neu sind die Molkereiprodukte im Glas: Milch, Yoghurt – und Quark. Patrizias Mutter Marion Peter-Paulus hilft wie angekündigt aus, im Mai ist eine erste Aushilfe eingestellt worden, im Juli soll es sogar eine zweite geben.

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Es gehöre ja mehr dazu als der Verkauf, erklärt die 22-Jährige. Behälter reinigen, Buchführung, Nachbefüllung, Bestellung. Für den Unverpackt-Laden wird nicht schlicht eine Ware bestellt. Die Chefin achtet mit Argusaugen darauf, wie die Dinge geliefert werden, natürlich mit möglichst wenig und möglichst ökologischer Verpackung.

Workshops zur Herstellung von Reinigungsmitteln

Ab Ende Juli wird es eine weitere Neuerung geben: Tante Pati bietet Workshops zur Herstellung von Reinigungsmitteln an. Geht offenbar recht einfach, man muss nur wissen, wie. Ab der nächsten Woche sollen im Außenbereich zudem zwei bis drei Tische aufgestellt werden, damit die Kunden direkt ihre Biohäppchen aufknabbern können.

Und schließlich engagiert sich Patrizia Paulus beim Thema Bechermüll. Zusammen mit der CDU wirbt sie dafür, dass in Moers ein flächendeckendes Becherpfandsystem für den Kaffee zum Mitnehmen angeboten wird. Wie in Neukirchen-Vluyn ist auch hier der Anbieter Cup for Cup im Gespräch. Dazu gibt es am Freitag, 5. Juli, um 16 Uhr ein Infotreffen im Café Extrablatt für alle interessierten Gastronomen. Eine Rückmeldung ist auch im Unverpacktladen möglich.

Politisch scheint man sich einig: Das Bündnis für Moers (SPD, Grüne, Grafschafter) hat jetzt auch einen Antrag zur Einführung des Becherpfandsystems für den Rat vorbereitet.