Kamp-Lintfort. Nicht nur Wohnen, auch Freizeit ist ein Thema für Stadtentwickler. Jetzt haben Stadtplaner alle Spiel- und Bolzplätze unter die Lupe genommen.

Der Stadtumbau in Kamp-Lintfort geht in die nächste Runde: Wenn sich der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport am Mittwoch zu seiner öffentlichen Sitzung trifft, sollen die Politiker über das neue Spiel- und Bewegungsflächenkonzept entscheiden. Entwickelt hat das Konzept im Auftrag der Stadt das Planungsbüro dtp aus Essen. Konkret geht es um einen Maßnahmenkatalog, in dem festgelegt ist, ob, wie, wann und mit welchen finanziellen Mitteln welcher Spiel- oder Bolzplatz neu gestaltet wird.

„Für uns ist das eine wichtige Bestandsaufnahme und richtungsweisend für künftige Investitionen“, sagt Dezernent Christoph Müllmann. Dazu sei das Konzept für langfristige Planungen ein wichtiger Leitfaden.

Für ihr umfangreiches Werk haben sich die Stadtplaner von dtp alle Spiel- und Sportflächen genau angeschaut, das Gespräch mit jungen wie auch älteren Bürgern gesucht und sich mit der Stadtverwaltung ausgetauscht. So sei es möglich, „sehr genaue Maßnahmen zur Optimierung“ zu definieren, heißt es in der endgültigen Fassung des Berichts.

Dabei unterscheiden die Planer zwischen kurzfristigen Maßnahmen, die bis 2023 umgesetzt werden sollen, langfristigen Maßnahmen, für die ein Zeitraum von 2024 bis 2030 angesetzt ist und „Visionen“, die der Stadt als Leitfaden für zukünftige Entscheidungen dienen sollen. Das Konzept empfiehlt, insgesamt sieben Spiel- oder Sportflächen und zwei Teilflächen aufzugeben. Dazu zählen unter anderem der Bolzplatz Bürgermeister-Schmelzing-Straße oder die Spielplätze Sichel- und Holunderweg.


Thema „Spielsee Biberburg“

Neu gebaut werden Spielplätze auf dem Laga-Gelände, in den Neubaugebieten Volkspark und an der Fossa. Zusätzlich

Auch hier sieht das Planungsbüro Handlungsbedarf: Spielplatz Pappelsee.
Auch hier sieht das Planungsbüro Handlungsbedarf: Spielplatz Pappelsee. © FFS | Markus Weissenfels

soll es einen „Spielpunkt“ an der Mediathek in der City geben. Zu den kurzfristigen Maßnahmen zählt auch die Aufwertung des Spielplatzes am Pappelsee. Hier wird rund um das Thema „Spielsee Biberburg“ das Spielangebot erneuert und differenziert. Empfohlen wird unter anderem, die vorhandene Kiesfläche zu verkleinern, Sitzgelegenheiten und Spielgeräte zu ergänzen. Aufgehübscht werden soll möglichst schnell auch der Bolzplatz Steinweg.


Die „Vision“ vom Rossenrayer Feld

Darüber hinaus sollen 18 weitere Spiel- und Bolzplätze bis 2030 aufgewertet werden, darunter unter anderem vier Schulspielplätze, der Bolzplatz in Kamperbrück oder der beliebte Hühnerspielplatz. Unter der Rubrik „Visionen“ findet sich nicht nur eine weitere Aufwertung des Pappelseeumfeldes, auch die Nachnutzung des Auskiesungsgeländes am Rossenrayer Feld ist dort ein langfristig gesetztes Ziel.

Allein die kurzfristigen Maßnahmen kosten geschätzt eine knappe Million Euro, der größte Batzen davon fließt aus Städtebaumitteln. Die Kosten für die mittelfristigen Umgestaltungspläne werden im Konzept auf 1,7 Millionen Euro geschätzt. Auch hier könnte ein großer Teil öffentlich gefördert werden.