Kamp-Lintfort. . Das neue Spiel- und Bewegungsflächenkonzept setzt auf Klasse statt Masse: Kleinere Spielplätze aufgeben, andere größer und attraktiver gestalten.
„Kamp-Lintfort ist eine schöne, familienfreundliche Stadt“, lobte Martin Richardt, Chef des Essener Planungsbüros dtp in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am Mittwoch. Aber: „Diese Familienfreundlichkeit zeigt sich noch nicht im Stadtbild“, sagte Richardt, der mit seiner Familie in Kamp-Lintfort wohnt, bei der Vorstellung des durch sein Büro erstellten neuen Spiel- und Bewegungsflächenkonzepts für Kamp-Lintfort.
Um das Angebot zu optimieren, müssten Defizite und Überangebote bei den Spiel- und Bewegungsflächen im Stadtgebiet abgebaut werden, machte Richardt klar: „Nicht jeder Spielplatz muss alles können.“ Dass auch die Kamp-Lintforter Kinder und Jugendlichen im Zweifelsfall eher auf Qualität statt auf Quantität setzen, hatte eine groß angelegte Fragebogenaktion im Vorfeld ergeben. Auf die Frage, ob eher kleinere, in unmittelbarer Nähe gelegene Spielplätze oder lieber wenigere, dafür aber größere und vielfältigere Spielplätze gewünscht seien, entschieden sich 68 Prozent der Befragten für letzteres.
Bei vielen Plätzen müsse die Sichtbarkeit besser werden
Viele Spielplätze seien als solche oft nicht wahrnehmbar, fehlen würden vor allem Angebote für die unter Dreijährigen ebenso wie barrierefreie Spielmöglichkeiten. Bei vielen Plätzen müsse Sichtbarkeit und Zugänglichkeit verbessert werden, könnten Natur- und Wassererlebnisse das Angebot bereichern, so Richardt.
Konkret geplant ist bereits die Erneuerung und Erweiterung des Pappelsee-Spielplatzes, bis 2020 soll auch der neue Spielplatz auf dem Landesgartenschaugelände im Zechenpark fertig sein. Zwei weitere große Spielplätze sollen in den Neubaugebieten Fossa und Volkspark entstehen. Die finanziellen Mittel seien bereits im Haushalt berücksichtigt, so Dezernent Christoph Müllmann. Die Finanzierung der weiteren Maßnahmen könne man unter anderem über den Erlös aufgegebener Flächen und über Fördergelder akquirieren, sagte Richardt. Über das Gesamtkonzept und die einzelnen geplanten Maßnahmen soll der Ausschuss in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause abstimmen.
Kooperationsvertrags mit dem sci: wird verlängert
Gegen die Stimmen der CDU votierte der Ausschuss am Mittwoch für eine Verlängerung des Kooperationsvertrags mit dem sci: als Betreiber des Jugendcafés auf der Moerser Straße bis Juni 2022.
Zwar habe sich das Jugendcafé mit seinem Angebot in den letzten anderthalb Jahren positiv entwickelt, Kritikpunkt bleibe aber die räumliche Nähe zum Jugend- und Kulturverein Kaliber im Alten Rathaus, so Ratsherr Peter Gottschlich (CDU).