Moers. . In Moers ist eine unbeteiligte Frau bei einem mutmaßlichen Autorennen gestorben. Nach einem Verdächtigen fahndet die Polizei nun mit einem Foto.
Nach einem mutmaßlichen Autorennen am Ostermontag in Moers, bei dem eine unbeteiligte Frau (43) ums Leben kam, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Mordverdachts gegen zwei Tatverdächtige. Davon sei einer bereits vernommen worden, sagte Staatsanwalt Sebastian Noé am Montag. Nach dem zweiten sucht die Staatsanwaltschaft nun öffentlich. Gegen den Duisburger liegt ein Haftbefehl vor.
„Der Täter hat den Tod eines anderen Menschen in Kauf genommen“, so Noé, bei der Moerser Staatsanwaltschaft zuständig für Kapitaldelikte. Ein Mercedes und ein Range Rover sollen sich auf der Bismarckstraße in Moers-Meerbeck ein Rennen geliefert haben, in dessen Verlauf der Mercedes in den Kleinwagen von Sema S. krachte. Die 43-Jährige Mutter von zwei Kindern erlag ihren schweren Verletzungen drei Tage nach dem Unfall.
Den mutmaßlichen Fahrer des Range Rover hat die Mordkommission der Duisburger Kripo bereits vernommen. Allerdings habe der Tatverdächtige bei seiner Vernehmung „die Fahrereigenschaft nicht eingeräumt“, sagte der Staatsanwalt dieser Redaktion.
Staatsanwalt geht von Vorsatz aus
Was die juristische Einordnung der Tat als vollendeter Mord angeht, so hat Noé zwischen grober Fahrlässigkeit und bedingtem Vorsatz abzuwägen. Für ihn war es Vorsatz.
2019 bereits 106 Rennen mit elf Unfällen
NRW-Innenminister Herbert Reul hatte nach dem mutmaßlichen Autorennen deutliche Worte gefunden: „Die Straßen Nordrhein-Westfalens sind keine Rennstrecken und sollten keine Schauplätze für Selbstinszenierung sein. Hier gelten Regeln und Rücksicht“, mahnte der CDU-Politiker gegenüber dieser Redaktion. Wer das nicht respektiere, dem müssten Konsequenzen aufgezeigt werden, so Reul weiter.
2018 zählte die Polizei landesweit 474 illegale Kfz-Rennen mit 70 Unfällen, von denen drei tödlich endeten. Allein im ersten Quartal 2019 registrierten die Beamten in NRW 106 Rennen mit elf Unfällen. (mit dpa)