Moers. . Verträge unterzeichnet: An der Rheinberger Straße entstehen ein E-Center, eine neue Verwaltung und Schulungsräume. Der Weg war lang und steinig.
Seit Freitag liegen die Baugenehmigungen für den neuen Edeka-Komplex in Moers an der Rheinberger Straße vor. Bürgermeister Christoph Fleischhauer und Peter Meis, Abteilungsleiter Standortentwicklung und Expansion, unterzeichneten die vier Genehmigungen im Rathaus. Damit geht eine dreieinhalb Jahre dauernde Planungsphase zu Ende.
Gedankenspiele über einen neuen Standort gab es schon seit acht Jahren, wie Meis sagte. Jetzt ist Edeka Rhein-Ruhr am Zuge, die Pläne für den neuen Komplex umzusetzen. Das soll schnell passieren. Bereits in diesem Sommer sollen auf der Fläche an der Rheinberger Straße die Bagger arbeiten. Ab diesem Zeitpunkt soll es noch gut zwei Jahre dauern, bis alles fertiggestellt ist (die NRZ berichtete).
Nach Edeka-Informationen wird sich die neue Verwaltung im Stadtteil Utfort über rund 24.000 Quadratmeter erstrecken und vier Etagen hoch sein. Zum Komplex gehören neben Büroflächen für die Mitarbeiter ein Schulungszentrum, ein E-Center und ein Trinkgut-Getränkemarkt. Für weitere Flächen für Dienstleistung, Büro und Einzelhandel läuft derzeit die Vermietung. Die neue Zentrale in Moers soll eine ganz besondere Adresse erhalten: Edeka-Platz.
Es galt, einen langen Weg zu beschreiten
Es war ein langer Weg und es galt, dicke Bretter zu bohren: Daran ließen Bürgermeister Christoph Fleischhauer, Stadtplaner Thorsten Kamp und Edeka-Abteilungsleiter Peter Meis am Freitag keinen Zweifel. Gut möglich, dass es zurzeit im ganzen Land nicht noch einmal ein solches Großprojekt gibt.
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„Genehmigungsrechtlich sucht das Vorhaben seinesgleichen, es ist etwas Einmaliges“, sagte Peter Meis bei der Unterzeichnung der vier Genehmigungen am Freitag im Moerser Rathaus. Um alle Vorgaben einzuhalten, die der Landesentwicklungsplan vorsehe, seien „extreme Hürden“ zu nehmen gewesen. Auch Thorsten Kamp war angesichts der Größe des Projektes beeindruckt: „Das war mein erstes Großprojekt in Moers, das ich von Anfang an begleitet habe. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.“ Kamp, Meis und Bürgermeister Fleischhauer waren sich einig, dass die Kraftanstrengung auch deshalb gelingen konnte, weil sich die Partner immer wieder abgestimmt haben. Wie viele Termine Bauherr, Stadt, Architekten und beauftragte Dienstleister in den vergangenen dreieinhalb Jahren gehabt haben – irgendwann haben sie aufgehört zu zählen.
Zusammenarbeit mit Stadt und Nachbarn
Und noch eines ist Peter Meis besonders wichtig: „Es hat von Anfang an eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Stadt und den Nachbarn gegeben. Deren Einflüsse finden sich auch in dem Projekt wieder.“ Unterzeichnet wurden am Freitag vier einzelne Baugenehmigungen für die Verwaltung, das Schulungszentrum, das E-Center und das Parkhaus.
Wie Kamp sagte, sei die Anbindung des Geländes an die Rheinberger
Straßen durchgeplant und mit Straßen.NRW als zuständiger Behörde für die Straße abgesprochen. Ein südliche Anbindung verlaufe über eine Privatstraße, die aber mit einer Schranke gesichert sei.
Nach den aktuellen Planungen sollen Teile des Geländes für die Öffentlichkeit durchgängig erreichbar sein, auch weil einige Bereiche „parkähnlichen Charakter“ hätten, so Meis. Edeka wird das zurzeit genutzte Gebäude am Drennesweg (Genend) kaufen und dort künftig das Back-up-Rechenzentrum einrichten. Verbleibende Bürofläche soll am Drennesweg an Interessierte vermietet werden, man wolle „keine Leerstände produzieren“, so Meis. Auch hier sei man bereits in Gesprächen mit möglichen Interessenten.
>>INFO Ein Problem stellen auf dem künftigen Baugelände des neuen Edeka-Zentrums an der Rheinberger Straße Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg dar. Es hat bereits mehrere Entschärfungen gegeben, im März wird noch ein weiterer Baubereich untersucht. Drei Monate später gibt es einen Abschlussbericht.
Für den Geschäftsbereich im neuen Edeka-Komplex werden noch Interessenten gesucht. Vorrangig kommen lokale Anbieter in betracht, wie Abteilungsleiter Peter Meis am Freitag mitteilte. Zum Bau werden Gespräche mit Generalunternehmen gesucht, die die Pläne umsetzen sollen. Die Fassade ist aus Muschelkalk.