Moers. . Das Grundstück für das E-Center und die neue Verwaltung von Edeka in Moers ist eingezäunt. Jetzt untersucht der Kampfmittelräumdienst den Boden.
Jahrelang wurde über die neue Edeka-Zentrale an der Rheinberger Straße diskutiert, vor vier Monaten endlich konnte das Unternehmen den Bauantrag für das 120-Millionen-Euro-Projekt bei der Stadt einreichen. Jetzt ist aus dem Acker in Utfort eine Baustelle geworden, erstmals sind reale Spuren des Mammut-Vorhabens sichtbar.
Und wem die Zahl von 125.000 Quadratmetern Grundstücksfläche bislang zu abstrakt gewesen ist, kann, seit der Bauzaun rund um das Grundstück gezogen worden ist, auch optisch erfassen, um welche Dimensionen es sich tatsächlich handelt. Immerhin müssen dort E-Center, Getränkemarkt, Parkhaus und Büros für mindestens 700 Mitarbeiter untergebracht werden, dazu Parkplätze und Grünflächen.
Das Vorhaben ist in 34 Aktenordnern genau geregelt
Zwar liegt die Baugenehmigung noch nicht vor, in der Edeka-Zentrale rechnet man freilich noch im laufenden Quartal damit, wie ein Firmensprecher auf Anfrage sagt. Was trotz eines Antragsumfangs von 34 Aktenordnern keineswegs unrealistisch sein dürfte, denn Edeka und die Stadtverwaltung hatten sich zuvor über Jahre abgestimmt (die NRZ berichtete). Das Roden der Bäume war bereits vorab genehmigt worden und ist längst erledigt. Den Zaun habe man aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht gesetzt, heißt es im Unternehmen. Zudem wolle man verhindern, dass dort Müll entsorgt wird.
In den kommenden Tagen werden die Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes das Gelände auf Blindgänger aus dem Weltkrieg untersuchen. Wie viele im Boden stecken, ist ungewiss. Aufgrund von Luftaufnahmen waren bereits 2016 und 2017 zehn Bombenblindgänger (Sprengbomben) und diverse andere Kampfmittel wie Brandbomben und Granaten entdeckt und geborgen, beziehungsweise gesprengt worden.
Weitere Bombenfunde sind nicht unwahrscheinlich
Dass bei einer genauen Untersuchung weitere gefunden werden, ist nicht unwahrscheinlich, denn: Das Chemiewerk an der Römerstraße – heute Ineos – war im Krieg ebenso Ziel alliierter Luftangriffe wie die deutschen Abwehrgeschütze auf dem Acker entlang der Rheinberger Straße. Eine Anzahl, so dass NRW-Innenministerium auf NRZ-Anfrage, lasse sich vor der Untersuchung jedoch nicht abschätzen.
Einen konkreten Zeitplan, welches Bauziel man sich für dieses Jahr gesetzt hat, dazu will sich Edeka erst später äußern. Sobald die Baugenehmigung vorliegt, werde man Vergabegespräche mit Generalunternehmen führen, so der Firmensprecher. 2021 sollen der Markt eröffnet und die Verwaltungsgebäude bezogen werden.