Moers. . Peter Meier aus Moers ist beim Thema Smart Home überaus gefragt. Für die neue Heizungsanlage hat er sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen.

Das Smart Home, also das voll vernetzte Haus, ist für Meier-Katzenbachs längst kein Fremdwort mehr. Seit Jahren tüftelt Peter Meier an Lösungen, um das Eigenheim in der Stadtmitte von Moers energieeffizienter zu machen.

Bei der Heizungsanlage sind Meier-Katzenbachs jetzt auf eine ganz besondere Idee gekommen. Schon seit einiger Zeit war klar, dass die betagte Ölheizung im Keller ihre besten Tage gesehen hatte. Außerdem war die Anlage für das Haus überdimensioniert, lieferte also viel mehr Energie als Meier-Katzenbachs eigentlich benötigen.

Praktisch, wenn der Gasanschluss schon liegt

„Der Schornsteinfeger hat mich immer gefragt, wo eigentlich das beheizte Schwimmbad bei uns ist“, schmunzelt Peter Meier. Außerdem war der unterirdische Heizöltank draußen im Garten defekt. Es musste also etwas passieren, aber was? Durch den Gasanschluss vor dem Haus war bereits klar, dass die Versorgung mit Heizöl künftig nicht mehr in Frage kam. Folgerichtig hat ein Moerser Installateur im Keller des Hauses eine Gasheizung mit Brennwerttechnik installiert. Die arbeitet schon so effizient, dass durch den guten, alten Kamin ein Kunststoffrohr gezogen wurde – viel Wärme geht also auf diesem Weg nicht mehr verloren. Doch Peter Meier hat noch einen Schritt weiter gedacht.

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Von Matthias Alfringhaus

In diesem Jahr wird der alte Öltank umfunktioniert. „Wir haben die alte Innenverkleidung bereits herausgerissen und isolieren nun den Tank. So entsteht ein isolierter Wassertank mit 10.000 Litern, den wir als Wärmespeicher nutzen“, berichtet Peter Meier. Aufgeheizt wird das Wasser im Tank nicht durch Energie aus der Gasheizung sondern durch in diesem Jahr noch zu installierende Solarthermie-Paneele auf dem Dach. Diese heizen dann das Wasser im Tank auf bis zu 90 Grad Celsius auf.

Die moderne Technik hat ihren Preis

Peter Meier: „Das erhitzte Wasser aus dem Tank fließt durch einen Wärmetauscher und gibt seine Energie an den Heizkreislauf ab, der es je nach Bedarf für die Warmwasserbereitung oder Heizenergie nutzt. Je mehr Energie die Paneele auf dem Dach an den Wasserspeicher liefern, umso weniger Energie muss die Erdgasheizung liefern.“ Durch die Größe des Wasserspeichers sei es ausgeschlossen, dass das Wasser im Tank auskühle.

Zwischen 15.000 und 20.000 Euro – ohne die Tanksanierung – müssten für ein solches Projekt veranschlagt werden, sagt Peter Meier. Da stellt sich die Frage: Wie schnell amortisiert sich diese Investition eigentlich?

Kosten für Heizung und Warmwasser reduzieren sich

Durch die teilweise beträchtlichen Einsparungen hätten sich diese Ausgaben nach zehn bis 15 Jahren amortisiert, außerdem seien Förderungen durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) möglich. Und natürlich: die jährlichen Kosten für Heizung und Warmwasser reduzierten sich ebenfalls deutlich, so Peter Meier.

Sein Wissen und sein Forscherdrang in Sachen Smart Home haben Peter Meier Anfang des Jahres sogar eine Einladung der deutschen Wohnungswirtschaft nach Berlin eingebracht. Sein über Jahre gesammelter Datenbestand über die digitale Vernetzung in Häusern war so gefragt, dass sich auch Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, darüber informierte.

Auch ein digital steuerbarer Heizungsthermostat kann zu Einsparung von Energie beitragen.
Auch ein digital steuerbarer Heizungsthermostat kann zu Einsparung von Energie beitragen. © Volker Herold

Schon ein digitaler Thermostat kann bei einer Heizungsanlage zu Verbesserungen führen. Auch das hat Peter Meier in seinem Smart Home in der Stadtmitte von Moers getestet und für gut befunden.

Ein Kommandozentrale (Gateway) ist über das Wlan des Hauses sowohl für die Thermostate wie auch für das Handy erreichbar. So können von überall einzelne Heizkörper geregelt werden.

Heizung fährt automatisch runter und wieder hoch

Doch nicht nur das: Meier-Katzenbachs Anlage ist so programmiert, dass die Heizung oder Heizkörperthermostate ihre Temperatur automatisch herunterfahren, wenn sie sich vom Haus entfernen, und anschließend wieder hochfährt, wenn sie sich ihrem Heim nähern.

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