Moers. . Von der Klingel bis zur Kaffeemaschine: Peter Meier ist voll vernetzt. Sein Interesse an der neuen Technik: „Ich will das verstehen“
- Peter Meier ist voll vernetzt
- Haustechnik interessiert den Kaufmann
- Waschmaschine und Trockner melden sich
Wer am Hauseingang von Meier-Katzenbach in der Moerser Innenstadt klingeln möchte, ist schon ein bisschen verwundert. Da hängt neben der Tür zwar ein Kasten, doch auf der schwarzen Fläche wird zunächst nicht verraten, wer in dem Haus wohnt und eine Klingel gibt es auch nicht. Die moderne Gegensprechanlage ist aber erst der Anfang, in Meier-Katzenbachs Haus ist alles vollelektronisch. Wer dafür unbedingt einen englischen Ausdruck verwenden möchte: Peter Meier hat aus dem Haus ein Smart Home gemacht.
Die Dinge übers Handy regeln
Immer mehr Anbieter gehen dazu über, Haushaltsgeräte oder Haustechnik miteinander vernetzt zu regeln. In vielen Fällen funktioniert das über ein Mobiltelefon. Auch Meier-Katzenbachs können über das Handy viele Dinge regeln, für die sie ohne diese Technik vor Ort sein müssten, oder, wie im Fall der Kaffeemaschine, die Etage im Haus wechseln müssten. „Es ist einfach komfortabel, wenn man aus dem Bett im Dachgeschoss die Kaffeemaschine parterre bedienen kann“, sagt Peter Meier. Das mit dem Kaffee regeln sie allerdings nicht nur übers Handy, sondern über ihre smarten Armbanduhren. Begonnen hat die Geschichte mit dem vollelektronischen Haus vor rund zwei Jahren, als Peter Meier zusammen mit seiner Frau aus privaten Gründen in das Haus in Moers gezogen ist: „Wir mussten damals das Dachgeschoss umbauen und haben dabei gleich an Smarthome gedacht.“ Dass Peter Meier dabei nicht wenig von der Materie versteht, ist sicher kein Nachteil. Der Diplom-Volkswirt hat in jungen Jahren eine Lehre als Elektriker gemacht und sagt heute über die Wunderdinge der Technik: „Ich will das verstehen.“
Heute, nach zwei ereignisreichen Jahren, können die Meier-Katzenbachs zum Beispiel den Rasenmäh-Roboter übers Handy fernbedienen, wobei bedienen zu viel gesagt ist. Ein Daumendruck auf das Symbol auf seinem Handy und der Rasenmäher flitzt los. Ach ja: natürlich können die Meier-Katzenbachs dem Gerät übers Handy sagen, dass es bitte zunächst die Ränder mähen soll und dann spiralförmig nach innen fährt – oder umgekehrt.
Wer das jetzt als pure Spielerei abtut, sollte vielleicht etwas genauer hinschauen, denn im Haus der Meier-Katzenbachs melden sich zum Beispiel auch Waschmaschine und Trockner, wenn sie ihre Arbeit erledigt haben, die Gartenbewässerung ist automatisiert und am Ferienhaus in den Niederlanden gehen zum Beispiel die Rollladen hoch und runter oder die Heizung an, wenn Meier-Katzenbachs in Moers das Handy bedienen. Und gehen wieder einmal die Rasierklingen des Nassrasierers zur Neige, wird ein elektronischer Impuls ausgelöst, so dass innerhalb von 24 Stunden Ersatzklingen geliefert werden. Die Ausrüstung des Hauses mit moderner Elektronik macht Peter Meier Spaß, und sie hat ihm dazu den Respekt und das Interesse von vielen Anbietern und Herstellern eingebracht. In einem Fall war der Hersteller zwar schneller mit der Patentanmeldung, die Idee sei aber von ihm entwickelt worden, so Peter Meier.
Das nächste Projekt: Im Duisburger Stadtteil Homberg besitzt sein Schwiegervater ein Mietshaus. Dort ist jetzt in enger Zusammenarbeit mit der Telekom eine so genannte Smarthome-Ready-Wohnung entstanden, die all’ die nützlichen Funktionen schon enthält. Sie kann, nach Rücksprache mit Peter Meier, ab Mitte Juli besichtigt werden.
Was das alles kostet? „Unterschiedlich“, sagt Peter Meier, „die Bewässerungstechnik für den Garten lag bei insgesamt 40 Euro, die Gegensprechanlage hat 1000 Euro gekostet.“ Damit sind wir wieder beim Hauseingang. Wer sich mit der Hand der schwarzen Fläche auf dem Kasten neben der Haustür nähert, löst einen Impuls aus. Anschließend erscheinen im Display die Namen der Hausbewohner und eine Schaltfläche zum Klingeln gibt es auch. Willkommen in der schönen, neuen Welt.