Kamp-Lintfort. . Am ersten Donnerstag im Monat gibt es eine Kunst-Pause auf dem Klosterberg. Dabei serviert der Chef der Alten Schmiede nicht einfach irgendwas.
Erst ein Häppchen Kunst, dann ein Häppchen Essen – so schön kann Mittagspause sein. Demnächst an jedem ersten Donnerstag im Monat auf dem Klosterberg. Dafür haben Museumsleiter Dr. Peter Hahnen und der Chef vom Haus „Alte Schmiede“, Leon Mratschkowski, die Köpfe zusammengesteckt. Heraus gekommen ist das Menü zum Bild.
Der Museumslunch wird so aussehen: Hahnen sucht sich ein Werk aus dem Museum aus, spricht in gebotener Kürze – nicht länger als 15 Minuten – launige Worte dazu, und dann geht es rüber zum Restaurant. Passend zur Kunst hat sich der Küchenchef ein Essen und einen Nachtisch ausgedacht. „Nach einer Stunde 15 sind alle wieder raus“, versichert Mratschkowski. Anmelden muss man sich nicht für die Kunst-Pause. „Nur pünktlich muss man sein“, erklärt der Museumsleiter. Glockenschlag 13 Uhr geht es los.
Sollten an die 40 Interessierte auftauchen, „müssen wir ein bisschen zusammenrücken, aber es wird gehen“, erklärt der Gastronom. Und der Museumsleiter verspricht: „Und wenn nur drei kommen, machen wir das auch.“
Die Idee kommt aus London
Die Idee für den Museumslunch hat Hahnen aus London mitgebracht. Da funktioniert das Modell mit der National Gallery prima, sogar wöchentlich. Gut, das Museum Kloster Kamp ist jetzt nicht die National Gallery, aber wer wie Peter Hahnen einen Sinn für die Geschichten hinter den Bildern hat, hebt auch am Klosterberg den einen oder anderen Schatz.
Der Leiter des Geistlich Kulturellen Zentrums sieht im Kunst-Häppchen einen Appetitanreger: „Die Leute sollen Geschmack daran finden, sich die Schatzkammer zu erschließen.“ Oder sie finden Geschmack daran, die außergewöhnliche Küche des Leon Mratschkowski ausgiebig zu erkunden. So haben beide Seiten womöglich was davon.
Los geht es am nächsten Donnerstag
Los geht es am kommenden Donnerstag, 7. Februar. Da geht Hahnen dann mal gleich in die Vollen und stellt den Kamper Stammbaum vor. Ein großformatiges Werk. An den Ästen des Baums werden die zahlreichen Töchterklöster von Kamp gezeigt. „Wir gehen davon aus, dass es hoch im Eingang des Klosters hing. Der Besucher musste aufschauen und fühlte sich klein. Hier spielt jemand mit den Muskeln. Potentate präsentieren sich“, interpretiert der Museumsleiter, der natürlich beim Museumslunch auch noch auf andere spannende Details hinweisen wird.
Dem Koch fiel beim Stichwort Baum sofort der Apfelbaum ein. Und von Kloster zu Kloster-Schwein war es nicht weit: Das Fleisch kommt von LiVar Klosterschwein, das – so ist im Internet nachzulesen – an der Abtei Lilbosch in Limburg noch richtig scharren und suhlen darf: „Weil die Mönche aber Vegetarier sind, habe ich das Fleisch ein bisschen verpackt“, erklärt Mratschkowski.
Und so serviert er zum Auftakt der Reihe knusprige Würfel vom Schwein mit Apfel-Senf, rote Bete, Kartoffelpüree und Gewürzapfel. Zum Dessert gibt es Quarkmousse. Hört sich nach ‘ner echten Alternative zu Pommes Schranke an.