Moers. . Nach der Abmahnung durch den VRR hat die Nordwestbahn jetzt Konsequenzen angekündigt. Einzelne Züge könnten künftig durch Busse ersetzt werden.

Die neue Regionalleiterin der Nordwestbahn für die Nahverkehrslinien im Emscher-Münsterland-Netz (RE 14, RB 45) und im Niers-Rhein-Emscher-Netz (RE 10, RB 31, RB 36, RB 44), Martina Sandow, kündigt nach der Abmahnung des Unternehmens durch den VRR Konsequenzen an.

„Ab nächster, spätestens ab übernächster Woche werden wir planbar für alle Reisenden verstärkt Schienenersatzverkehr einsetzen, und zwar nicht erst dann, wenn kurzfristig ein Zug ausfällt.“ So soll mehr Verlässlichkeit hergestellt werden.

Möglich sei, so Sandow, dass ganze Linien mit Bussen bedient würden. Denkbar sei aber auch, dass einzelne Züge aus dem Fahrplan genommen und durch Busse ersetzt würden. Das sei dem VRR im Krisengespräch so vorgestellt und von diesem auch zur Kenntnis genommen worden.

Noch ist nicht klar, welche Linien betroffen sind

Welche Linien oder welche Züge von dem Ersatz durch Busse betroffen seien, konnte Sandow noch nicht sagen, man sei noch in Gesprächen mit Bus-Unternehmen. Die Maßnahme sei zwar befristet, jedoch auf unbestimmte Zeit. Auch in den Fällen, wo Busse planmäßig den Schienenverkehr ersetzten, müsse die Nordwestbahn eine Vertragsstrafe an den VRR zahlen.

Martina Sandow ist die neue Regionalleiterin der Nordwestbahn.
Martina Sandow ist die neue Regionalleiterin der Nordwestbahn. © Norbert Prümen

Wann der Verkehr im Netz der Nordwestbahn wieder regulär laufe, konnte Sandow ebenfalls nicht sagen. Man arbeite aber daran, indem man neue Lokführer einstelle, Auszubildende nach deren Ausbildungsende übernehme und im Kontakt mit Leiharbeitsfirmen sei. Über den geplanten Ersatz der Züge durch Busse werde man durch Aushang in den Zügen und über das Internet (www.nordwestbahn.de) rechtzeitig informieren.

Geschäftsführung reagiert auf die Abmahnung

Der Geschäftsführer der Nordwestbahn, Dr. Rolf Erfurt, hatte bereits vergangene Woche Verantwortung für die Zugausfälle erhalten. Am Montag sagte er: „Wir nehmen die Abmahnung sehr ernst. Wir sind mit unserer Leistung in jüngster Zeit nicht zufrieden und bedauern, dass wir unseren Kunden leider keinen verlässlichen Service bieten konnten, trotz des hohen Einsatzes zahlreicher Mitarbeiter, die zusätzliche Dienste übernommen haben. Die Verärgerung der Fahrgäste können wir selbstverständlich nachvollziehen.“

Im Emscher-Münsterland-Netz und im Niers-Rhein-Emscher-Netz setzt die Nordwestbahn nach eigenen Angaben rund 100 Lokführer ein. Durch einen anhaltend hohen Krankenstand war es über Wochen immer wieder zu vielen Zugausfällen gekommen. Etwa zehn Prozent der Lokführer seien erkrankt gewesen, so eine Sprecherin.